Wärme

Stadtwerke Weil am Rhein bauen Fernwärmenetz weiter aus

Jetzt ist auch das Rathaus angeschlossen. 2022 wird dort ein eigenes Blockheizkraftwerk eingebaut, das selbst Wärme erzeugt und ins Netz einspeist.
17.05.2021

Die Übergabestation im Keller des Rathauses stellt die Verbindung zwischen dem Heizsystem des Rathauses und dem Wärmenetz dar.

Die Stadtwerke Weil am Rhein kommen nach eigenen Angaben mit dem Ausbau des Wärmenetzes gut voran. Seit kurzem ist auch das Rathaus an das nachhaltige Versorgungsnetz angeschlossen, heißt es in einer Mitteilung des Kommunalversorgers. Das Gebäude wird vollständig durch das Blockheizkraftwerk in der Gemeinschaftsschule sowie durch die Biomasse-Heizzentrale in der Römerstraße heizt. Sobald auch der Erweiterungsbau des Rathauses angeschlossen sein wird, beträgt der Wärmebedarf laut der Mitteilung rund 400 Megawattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Dies entspräche etwa 45.000 Litern Heizöl, die dadurch eingespart werden.

 

Im Laufe des kommenden Jahres wollen die Stadtwerke auch im Rathaus ein Blockheizkraftwerk einbauen. Mit dieser Anlage werde dann zusammen mit der bereits vorhandenen Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach mehr Energie erzeugt, als Strom im Rathaus verbraucht wird. Damit werde das Rathaus selbst Wärme in das Wärmenetz einspeisen können, so die Stadtwerke. Neben dem Anschluss des Rathauses an das Wärmenetz der Stadtwerke konnten außerdem innerhalb des letzten halben Jahres die acht Gebäude der BIMA, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, angeschlossen werden. Etwa die Hälfte der benötigten Wärme wird aus lokalem Restholz erzeugt. Knapp 50 Prozent der Wärme liefert das Blockheizkraftwerk in der Gemeinschaftsschule. Zusätzlich erzeugt das Blockheizkraftwerk Strom für mehr als 1000 Haushalte.

Deutlich geringere CO2-Emissionen

Die Kombination aus Biomasse und kombinierter Wärme- und Stromerzeugung in einem Blockheizkraftwerk reduziert die CO2-Emissionen gegenüber dem Einsatz eines Erdgaskessels um mehr als zwei Drittel, teilen die Stadtwerke mit. Gegenüber einer Ölheizung können so rund 80 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden.

In den kommenden Monaten soll das Wärmenetz in Richtung Dreiländergalerie erweitert werden. Mit der Inbetriebnahme der Dreiländergalerie ergibt sich eine völlig neue Wärmequelle: Anstelle die Abwärme der Klimaanlage einfach übers Dach abzulassen, wird diese zukünftig in das Wärmenetz eingespeist, und erhöht somit den Anteil der klimaneutralen Wärmequellen im Energiemix der Stadtwerke. (amo)