Wärme

Verbraucherzentrale will CO2-Bepreisung auf Mieter begrenzen

Der CO2-Preis dürfte nicht allein Mieter treffen, warnt der Bundesverband Verbraucherzentrale. Sein Vorschlag stützt sich auf eine Kurzstudie und nimmt auch Vermieter in die Pflicht.
13.10.2020

Öl- und Erdgasheizungen könnten für Mieter mit Einführung des CO2-Preises merklich teurer werden.

Der Verbraucherzentrale-Bundesverband (VZBV) unterstützt die Einführung einer CO2-Bepreisung. Allerdings müssten dann die Einnahmen aus den Zahlungen der privaten Haushalte vollständig an diese rückerstattet werden, fordert er in einem Positionspapier. Zudem plädiert er dafür, dass Mieter und Vermieter je zur Hälfte mögliche Zusatzkosten aufteilen.

Der CO2-Preis soll ab 2021 sowohl Benzin und Diesel als auch Heizöl und Erdgas verteuern. Der Preis soll bis 2025 schrittweise steigen. Ziel ist, fossile Brenn- und Kraftstoffe weniger attraktiv zu machen und zum Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen anzuregen.

Kurzstudie: Nur geringe Mehrkosten

Es ist vor allem Entscheidung der Hauseigentümer, ob, wann und wie sie eine Heizungsanlage modernisieren. Mieter haben dabei kaum oder gar kein Mitspracherecht. Sie müssten aber die vollen Beträge für die CO2-Bepreisung zahlen, moniert der Dachverband der Verbraucherzentralen.

Der VZBV verweist auf eine aktuelle Kurzstudie im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Demnach würden sich bis zum Jahr 2025 bei allen betrachteten Typhaushalten keine oder nur sehr geringe Nettomehrkosten (Heizöl) oder gar Einsparungen (Erdgas) ergeben, wenn Mieter höchstens 50 Prozent der CO2-Kosten übernehmen müssten." Die zusätzliche Belastung der Haushalte durch die CO2-Bepreisung wird bei 50-prozentiger Umlage durch die Absenkung der EEG-Umlage ausgeglichen bzw. sogar geringfügig überkompensiert", schreiben die Autoren.

"Noch Handlungsbedarf bei Mietwohnungen"

Zuvor hatte sich auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze dafür ausgesprochen, den geplanten CO2-Preis beim Tanken und Heizen sozial noch stärker abzufedern. Die SPD-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Hier sehe ich noch Handlungsbedarf bei Mietwohnungen. Es sind schließlich die Vermieter, die über eine neue Heizung entscheiden. Darum sollten sie auch ihren Anteil am CO2-Preis tragen." (ab/dpa)