Vernetzte Gebäude sollen die Wärmewende voranbringen
Das Haus von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck arbeitet am „Vernetzten Haus der Zukunft“. Am Dienstag fand im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein gleichnamiger Gipfel statt. Habeck traf sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Wärmepumpenbranche, dem Handwerk, der Energiewirtschaft, der Immobilienwirtschaft, den Gewerkschaften, Verbänden und weiteren Beteiligten aus dem Bereich Digitalisierung, Messwesen und Verbraucherschutz. Im Zentrum der Gespräche standen das Gebäude und dessen strom- und digitalbasierte Vernetzung mit dem Stromnetz sowie dem höheren Nutzwert für Eigentümer, Verbraucherinnen und Verbraucher und Unternehmen, so das BMWK.
Habecks Idee: Die Wärmeversorgung von Gebäuden soll in Kombination mit Wärmepumpe, Photovoltaik, erneuerbaren Energien und digitaler Einbindung in das Stromnetz durch Smart Meter und Energiemanagement vernetzter werden. „Gebäude und Wärmepumpen werden damit noch mehr Kern der Lösung für das Energiesystem der Zukunft.“
Hemmnisse beseitigen
Nach dem Gipfel soll ein Beteiligungsprozess starten. Dieser soll unter anderem Aspekte wie Daten, Rahmenbedingungen für Geschäftsmodelle oder Standardisierung zusammenbringen und Hemmnisse beseitigen, so der Minister.
„Nachdem der Wärmemarkt in der ersten Jahreshälfte noch stark von Verunsicherung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern über die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen und die neue Förderung geprägt war, erholt sich die Nachfrage nach Wärmepumpen jetzt nach und nach“, ordnete Martin Sabel, Chef des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) bereits im Vorfeld des Gipfels ein. Die Information, dass die Bundesförderung effiziente Gebäude für den Austausch einer fossilen Heizung gegen eine Wärmepumpe mit bis zu 70 Prozent Zuschuss fördert, komme offenbar langsam bei Gebäudeeigentümern an.
Strompreise senken
Auch sonst gibt sich der BWP optimistisch. Es sei gut, dass Regierungsparteien und Opposition intensiv über konjunkturstärkende Maßnahmen diskutieren. „Die meisten Parteien scheinen verstanden zu haben, dass insbesondere eine deutliche Entlastung des Strompreises durch Absenkung von Stromsteuer und Netzentgelten im Fokus stehen sollte. Der BWP schlägt außerdem vor, die Mehrwertsteuer auf Strom abzusenken, der in Haushalten mit Wärmepumpe verbraucht wird“, so Sabel.
Die Politik sollte nun Orientierung geben und positive Signale setzen. „Das betrifft zum einen eine entschlossene Absenkung des Strompreises, zum anderen das Festhalten an der BEG-Förderung“, so Sabel. Vorschläge, die darauf abzielen, die gerade erst beschlossenen Rahmenbedingungen der Heizungsförderung oder im Gebäudeenergiegesetz wieder in Frage zu stellen, seien hingegen nicht zielführend. „Dass Anreize für Investitionen sinnvoll sind, wenn sie in Richtung erneuerbarer Energien und Klimaschutz getätigt werden, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Alles andere würde bei Verbraucherinnen und Verbrauchern doch nur Unverständnis auslösen.“
Nachdem das BMWK in der vorigen Woche einen Referentenentwurf zur Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) und des Messstellenbetriebsgesetzes (MsBG) vorgelegt hatte, sieht der BWP vor allem Verbesserungsbedarf beim Anrecht auf den vorzeitigen Einbau und den damit verbundenen Kosten. (amo)