Wärme

Wärmenetze in ländlichen Regionen: So sollten kleine Kommunen vorgehen

Planung, Finanzierung, Umsetzung: Eine neue Dena-Studie stellt Strategien und konkrete Anwendungsfälle vor.
17.08.2023

Wärmenetze spielen bei der "Vergrünung" der Wärme eine zentrale Rolle.

Die Dena zeigt mit einer neuen Studie Optionen auf, wie Kommunen den Wärmenetzaufbau initiieren, flankieren und in ihn investieren können. Die Analyse trägt den Titel „Vernetzte Wärmeversorgung in Bestandsquartieren – Handlungsstrategien für Anwendungsfälle für die Initiierung, Planung und Umsetzung vor Ort“.Die Kernaussage: Obwohl die Verfügbarkeit kommunaler oder privater Investitionsmittel bei Wärmenetzen in Bestandsquartieren eine wichtige Rolle spiele, können die relativ kostengünstigeren Maßnahmen der Initiierung und Flankierung den Boden für tragfähige Projekte bereiten. Entscheidend sei vor allem ein gut funktionierendes Netzwerk an Akteuren und Beteiligten vor Ort mit starken Allianzen auch über die kommunale Verwaltung hinaus. Der Aufbau von Wärmenetzen sei wie auch die kommunale Wärmeplanung und ihre Umsetzung, als Stakeholder-Prozess zu sehen.  

Abhängig von den lokalen Ausgangsbedingungen müsse die konkrete Ausgestaltung vor Ort individuell konkretisiert werden. Verschiedene Interessen und Optionen entlang von Betreibermodellen müssen abgewogen werden und ein schlüssiges Gesamtbild ergeben. Die lokale Ebene werde hierdurch stark aufgewertet und ihre entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende unterstrichen. Vielerorts können Kommunen bereits heute an Orten mit hoher Wärmeliniendichte oder großer Umweltwärmequellen Wärmenetze umsetzen.

Bruchsal als Leuchtturm

Als Leuchtturm der Umsetzung nennt die Dena die Stadt Bruchsal mit ihrer Klimastrategie 2050: Ankerkunden in Form von öffentlichen Liegenschaften bilden den Startpunkt zum Aufbau Quartierswärmenetzen. Zusammen mit den Stadtwerken, der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe sowie diversen privaten Zulieferern und Betreibern in der Region habe sich hier ein effektives und handlungsfähiges Akteursgeflecht entwickelt. Begleitet werden die Vorhaben durch diverse Informationskampagnen und Online-Tools wie dem Energieleitplan, der die Entwicklungen transparent mache und niederschwellig Beteiligung herstelle. (amo)