Wärme

Wärmepumpe mit Propan entwickelt

Wärmepumpenhersteller und Institute suchen fieberhaft nach Alternativen zu herkömmlichen Kältemitteln. Am Fraunhofer ISE sind Forscher nun fündig geworden.
21.10.2019

Die am Fraunhofer ISE entwickelte Wärmepumpe mit dem klimafreundlichen Kältemittel Propan für eine Aufstellung innerhalb des Hauses.

Wärmepumpen nutzen momentan noch überwiegend Kältemittel mit umweltschädlichen Treibhausgasen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat nun eine neue Wärmepumpe mit einer klimafreundlichen Alternative entwickelt. Die Forscherinnen und Forscher nutzen das natürliche Gas Propan. Das Treibhauspotenzial ist rund 500mal niedriger als das herkömmlicher Kältemittel und somit äußerst gering.

Ein weiterer Vorteil der Pumpe ist, dass der Prototyp der neuen Sole/Wasser-Wärmepumpe bei gleicher Leistung nur ein Viertel der Kältemittelmenge im Vergleich zu marktverfügbaren Systemen benötigt, verspricht die Forschungsgruppe. Eine auf dieser Entwicklung aufbauende Propan-Wärmepumpe wäre die erste dieser Art in Deutschland, die ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen in Innenräumen von Wohngebäuden aufgestellt werden darf.

EU-Verwendungsverbote ab 2020

Für die Wärmepumpenbranche sind neue Kältemittel wichtig, da ab dem 1. Januar 2020 in der EU erste Verwendungsverbote gelten. Die EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase, kurz F-Gase-Verordnung, schreibt eine kontinuierliche Reduktion des klimaschädlichen Potenzials von Kältemitteln vor. Ab 2020 treten Verwendungsverbote für Kältemittel in Kraft, deren "Global Warming Potenzial" (GWP) das 2.500-fache von CO2 (GWP-Wert 1) übersteigen. Danach sinkt der zulässige Wert Jahr für Jahr. (pm)