Abfallwirtschaft

Baden-Württemberg fördert vierte Reinigungsstufe in Mannheim

Göppingen, Leutkirch, der Landkreis Lörrach und nun Mannheim: Das Umweltministerium in Baden-Württemberg legt Wert auf die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen.
15.02.2019

Trübe Brühe: Klärschlamm ist ein Abfallprodukt der Abwasserreinigung.

Das Umweltministerium fördert den Bau einer großtechnischen Pilotanlage zur thermochemischen Klärschlammbehandlung mit integrierter Phosphor-Rückgewinnung in Mannheim mit 6,4 Mio. Euro. Davon stammen 4 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 2,4 Mio. Euro aus Landesmitteln. Die Anlage soll im Jahr 2021 in Betrieb gehen.

Die neue Anlage leiste "einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer Infrastruktur zur Rückgewinnung von Phosphor", sagt der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Die Grünen). "Gleichzeitig trägt die Anlage auch dazu bei, den Klärschlamm im Land sicher zu entsorgen", so der Minister weiter. "Phosphor ist lebensnotwendig und es gibt für diesen wichtigen Rohstoff keinen Ersatz." Die Umweltstandards in Baden-Württemberg sind dabei, wie in ganz Deutschland, höher als in den meisten Ländern, aus denen Phosphor importiert wird.

Teure Importe möchte Baden-Württemberg vermeiden

Ziel des Umweltministeriums sei es, möglichst viel des im Klärschlamm und in der Klärschlammasche enthaltenen Phosphors zurückzugewinnen und so Baden-Württemberg unabhängiger zu machen von teuren Importen aus politisch teilweise unsicheren Lieferländern. "Insgesamt haben wir in der Förderperiode 2014 bis 2020 vier neue Anlagen in Baden-Württemberg mit über 11,4 Millionen Euro gefördert", so der Minister. 7,1 Mio. Euro davon stammten aus EFRE-Mitteln, knapp 4,3 Mio. Euro aus Landesmitteln. (sig)