Abfallwirtschaft

Batterien für E-Autos: Der Kreis schließt sich

Der Chemiekonzern will in Schwarzheide eine Pilotanlage errichten, mit der die Batterien von E-Autos aufbereitet werden.
14.12.2020

2030 müssen Experten zufolge mehr als 1,5 Mio. Tonnen Batteriezellen von Elektrofahrzeugen entsorgt werden.

BASF will weiter in seinen Brandenburger Standort Schwarzheide investieren. Bis 2022 soll dort eine Pilotanlage errichtet werden, um Lithium aus alten Batterien von Elektroautos zurückzugewinnen, wie das brandenburgische Wirtschaftsministerium in Potsdam am Freitag mitteilte. Eine Sprecherin des Chemiekonzerns bestätigte das Vorhaben.

"CO2-Fußabdruck" reduzieren

Ziel sei es, den Kreislauf zu schließen, um führend im Recycling von Lithium-Ionen-Batterien für die Automobilindustrie zu werden. Gleichzeitig solle der «CO2-Fußabdruck» der Kathodenmaterialien um insgesamt bis zu 60 Prozent reduziert werden, so die Sprecherin.

Das Engagement ist dem Unternehmen zufolge Teil des IPCEI-Projekts der EU zur Unterstützung des Aufbaus einer wettbewerbsfähigen europäischen Wertschöpfungskette für Batterien für Elektrofahrzeuge. Es werde vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Land Brandenburg unterstützt. Zur Investitionssumme und der Kapazität der geplanten Pilotanlage wollte sich der Chemieriese zunächst nicht äußern.

Geschlossene Wertschöpfungskette

Der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach begrüßte die Entscheidung von BASF als neuen Ansiedlungserfolg. Somit schließe sich eine Wertschöpfungskette in Brandenburg. Vor ein paar Wochen hat Tesla die Absicht bekannt gegeben, am Standort Grünheide eine Batteriefabrik zu bauen. «Zur Elektrifizierung des Verkehrs gehört im Sinne der Kreislaufwirtschaft und damit der Nachhaltigkeit auch das Recycling der Batterien», erklärte der Minister.

Am Donnerstag hatte der Konzern mit Sitz in Ludwigshafen mitgeteilt, dass er fossile Rohstoffe künftig verstärkt durch recycelte Materialien ersetzen will. Nach Angaben von BASF-Chef Martin Brudermüller plant das Unternehmen, den Umsatz mit Lösungen für die sogenannte Kreislaufwirtschaft bis 2030 auf 17 Mrd. Euro zu verdoppeln.

Wertvolle Rohstoffe wiedergewinnen

Bei den Materialkreisläufen verwies er unter anderem auf E-Autos. «2030 müssen Experten zufolge mehr als 1,5 Mio. Tonnen Batteriezellen von Elektrofahrzeugen entsorgt werden. Wir brauchen dringend Lösungen, die wertvollen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel wirtschaftlich und umweltschonend wiederzugewinnen.»  (dpa/hp)