Bürger machen Handel als Hauptschuldigen für Verpackungsflut aus
Die Hauptverantwortung für die Lösung des Verpackungsmüllproblems liegt nach Einschätzung der Verbraucher bei den Herstellern der Produkte. Erst an zweiter Stelle folgt der Handel, an dritter Stelle der Gesetzgeber. Nur wenige Verbraucher sehen die Hauptverantwortung bei sich selbst. Das ist ein Ergebnis einer von der Unternehmensberatung PWC beauftragten Umfrage, an der insgesamt 1000 repräsentativ ausgewählte Verbraucher in Deutschland teilnahmen.
Rund 95 Prozent der Befragten plädierten dafür, die Materialmenge bei Verpackungen auf ein Minimum zu reduzieren. Über 80 Prozent fanden zudem, dass bei Produkten wie Obst und Gemüse eine Verpackung grundsätzlich überflüssig sei.
94 Prozent sehen Reduktionspotenzial
Die große Mehrheit der Befragten (94 Prozent) glaubt, dass bei vielen Produkten weniger Verpackungsmaterial ausreichen würde. Besonders bei Drogerie- und Hygieneartikeln sehen sie Übertreibungen - etwa die zusätzlich in eine Pappschachtel verpackte Zahnpasta-Tube.
Rund drei Viertel der Supermarktkunden achten nach eigenen Angaben beim Einkauf von Lebensmitteln inzwischen darauf, Produkte mit so wenig Verpackung wie möglich auszuwählen. Mehrweg-Verpackungen sind deshalb beliebt. Neun von zehn Verbrauchern begrüßen der Umfrage zufolge derartige Angebote. Jedoch klagen über 40 Prozent der Befragten über Probleme bei der Unterscheidung von Einweg- und Mehrwegverpackung.
Offen für neue Ideen beim Online-Handel
Angesichts des Siegeszuges des Online-Handels und der damit verbundenen zusätzlichen riesigen Menge an Kartons, Folien und Kisten zeigten sich die Verbraucher auch grundsätzlich offen für neue Ideen zur Müllvermeidung im E-Commerce. Drei Viertel der Befragten würden zum Beispiel ein Mehrwegsystem bei Versandverpackungen gutheißen. (mn/dpa)