Abfallwirtschaft

"Ebay" für Industrieabfälle

Drei Startups werden in NRW vom Circular Valley gefördert. Sie wollen Abfallproduzenten mit Abfallverwertern zusammenbringen.
02.03.2023

Daniel Vuynovich von Clickwaste.

Jedes Jahr entstehen Milliarden Tonnen industrieller Abfälle weltweit, ein Großteil davon wird bisher auf Deponien gebracht oder verbrannt. Die Recycling-Quote in diesem Bereich ist noch einstellig. Die Ursache für dieses Problem läge oft in der fehlenden Verbindung – zwischen denjenigen, bei denen der Abfall anfällt, und denjenigen, die die Stoffe gut gebrauchen könnten, erklärt die Initiative "Circular Valley".

Drei Startups in der Startupförderung von Circular Valley arbeiten gerade an Plattformen für den Austausch solcher Produkte, also einer Art Ebay für Abfälle.

Das Startup Cyrkl aus Tschechien und Österreich ist laut Circular Valley Europas größte Abfall-Onlineplattform mit mehr als 18.000 registrierten Unternehmen in elf Ländern. Auf der Seite bietet Cyrkl drei Services an: Es gibt einen kostenfreien Marktplatz, den Kunden eigenständig nutzen können. Für komplexere Fälle bietet das Unternehmen zu seinem Marktplatz auch eine kostenpflichtige Beratung an, um Verkaufende und Kaufende durch den Prozess zu begleiten. Noch intensiver wird die Beratungstätig-keit von Cyrkl im dritten Feld, in dem es um strategische und strukturelle Lösungen geht. Dort erhalten die Kunden Analysen der Abfälle und Vorschläge für die anschließend passenden Wege.

Mika Cycle aus Frankreich spezialisiert sich auf Plastik-Recycling, will die Recycling-Verfahren standardisieren und ergiebiger machen.

Auktionsplattform für Abfälle

Clickwaste aus Heidelberg macht bereits in seinem Slogan klar, welche Veränderung mit der Plattform verbunden ist. Er lautet "Turning waste to value". Das bedeutet: Abfallstoffe, für die Betriebe bisher zahlen mussten, um sie zu entsorgen, werden plötzlich zu einer Quelle neuer Erträge. Clickwaste bietet Auktionen für eine Vielzahl von Materialien an.

Über Circular Valley

Circular Valley ist eine Initiative, die die erweiterte Metropolregion Rhein-Ruhr als globales Zentrum für die Kreislaufwirtschaft aufbauen möchte. Angelehnt an "Silicon Valley", dem Hotspot der Digitalwirtschaft, soll Circular Valley die Region als Hotspot für Kreislaufwirtschaft vermarkten. Eine Aufgabe der übergestellten gemeinnützigen Stiftung ist die Startup-Förderung. Derzeit werden 14 Unternehmen aus der ganzen Welt unterstützt. Fokus liegt dabei beim "Giga-Impact", das heißt, Lösungen dieser Startups sollen einmal Emissionen in der Größenordnung von Milliarden Tonnen vermeiden. (pfa)