Abfallwirtschaft

Erstmals Presswasservergärung bei MBA

Im Landkreis Weilheim-Schongau wird erstmals eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage mit einer Vergärung ausgerüstet. Das Pilotprojekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert.
23.01.2018

Die Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallentsorgungsgesellschaft mbH betreibt in Erbenschwang ein Abfallentsorgungszentrum.

Das Bundesumweltministerium (BMUB) fördert ein Pilotprojekt zur ressourcen- und energieeffizienten Behandlung von organischen Abfällen. Bei der Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallentsorgungsgesellschaft mbH (EVA) in Ingenried (Bayern) soll die vorhandene mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) mit einer Vergärungsstufe nachgerüstet werden. Dadurch können die Abfälle künftig weitgehend energieautark kompostiert werden, erklärt das BMUB in einer Pressemitteilung.

Die ergänzte Vergärungsstufe soll eine maximale Gasausbeute erzielen und dadurch den Betrieb energieautark ermöglichen. Dafür wird erstmalig das Verfahren der Presswasservergärung bei gemischten Restsiedlungsabfällen eingesetzt und der Energiegehalt der organischen Abfallbestandteile nutzbar gemacht. Solche Anlagen sind bereits häufig bei der Bioabfall-Verwertung eingesetzt.

40 000 Tonnen Abfall pro Jahr

EVA, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Landkreises, stellt die Abfallentsorgung im Landkreis Weilheim-Schongau sicher. Es betreibt dazu eine mechanisch-biologische Behandlungsanlage für Restmüll mit einer Behandlungskapazität von 40 000 Tonnen Abfall pro Jahr sowie eine Deponie. Die Anlage entspricht dem Stand der Technik und kompostiert bisher klassisch. Diese Form der Abfallbehandlung hat einen erheblichen Energiebedarf.

Mit dem Vorhaben können aus dem erzeugten Biogas jährlich rund 7000 MWh Energie bereitgestellt werden. Der Bedarf an extern bereitgestellter Energie verringert sich beim Netzstrom um 80 Prozent, beim Erdgas um 10 Prozent und beim Heizöl um 100 Prozent. Darüber hinaus werden 800 MWh Strom pro Jahr ins Netz eingespeist. (al)