Abfallwirtschaft

Illegal entsorgter Müll – teuer und ärgerlich

Abfall kostet: Um wilde Müllkippen zu beseitigen, müssen die Kreise teils tief in die Tasche greifen. Neben Sperrmüll und gefährlichen Stoffen landet mancherorts auch normaler Hausmüll in der Landschaft.
13.08.2019

Die illegale Müllentsorgung wird zunehmend zum Problem.

Mal schnell den Sperrmüll im Feld oder das ausgediente Elektrogerät auf dem Rastplatz stehen lassen: Hunderte Tonnen Abfall werden jedes Jahr in Rheinland-Pfalz auf diese Weise illegal entsorgt. In derartigen Fällen muss sich der Kreis um das Problem kümmern; mancherorts werden zusätzlich auch private Müllsammler aktiv. Die Müllsünder zu überführen ist dabei häufig schwierig. Hinweise wie Kontoauszüge, Rechnungen oder Briefe lassen aber immer wieder Rückschlüsse zu, wie eine dpa-Umfrage ergab. Tätern drohen Bußgelder bis zu 5000 Euro.

Allein im Kreis Mayen-Koblenz wurden im vergangenen Jahr 321 Tonnen Müll illegal entsorgt. „Die Abfälle landen im Wald, in Feld und Flur, aber auch in unübersichtlichen Seitenstraßen von Land- und Bundesstraßen sowie auf deren Park- und Rastplätzen“, teilte ein Sprecher der Kreisverwaltung mit. Meist handele es sich um Sperrmüll, Verpackungen oder Elektrogeräte. Außerdem würden immer wieder für die Umwelt gefährliche Abfälle illegal entsorgt oder es werde normaler Hausmüll abgeladen.

Mehrere hunderttausend Euro Kosten

Dem Kreis entstehen nach eigenen Angaben pro Jahr Kosten in Höhe von rund 500.000 Euro, um den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Ehrenamtliche Helfer und der kreiseigene Abfallwirtschaftsbetrieb räumen regelmäßig im Westerwaldkreis auf. Jedes Jahr im Frühjahr werde illegaler Müll aus Wald und Flur beseitigt, teilte die Kreisverwaltung mit. In diesem Jahr seien dabei etwa 85 Tonnen Müll entsorgt worden.

Im Donnersbergkreis hat die Beseitigung der Hinterlassenschaften rund 16.000 Euro gekostet. Zusätzlich würden die Gemeinden zum Beispiel mithilfe von Vereinen in unregelmäßigen Abständen Müllsammel-Aktionen organisieren. Die Kosten für Müllcontainer und die Entsorgung des gesammelten Abfalls übernehme der Kreis. Im vergangenen Jahr seien das zusätzlich rund 3000 Euro gewesen.

Asbesthaltiger Müll in der Südwestpfalz

Der Kreis Südwestpfalz musste im gleichen Jahr tiefer in die Tasche greifen: Rund 45.000 Euro kostete dort die Beseitigung der illegalen Abfälle, wie die Verwaltung in Pirmasens mitteilte. Rund 179 Tonnen Müll seien in dem Landkreis entdeckt worden, darunter seien auch fast vier Tonnen asbesthaltiger Müll gewesen, der als gefährlich gilt.

Bei Gefahrengut können Bußgelder in Höhe von mehreren Tausend Euro fällig werden. Die Spannweite sei jedoch recht groß. So werden etwa knapp zehn Euro bei kleineren Vergehen wie etwa bei Taschentüchern oder Bananenschalen fällig. Eine teure Angelegenheit für den Kreis. Die Verwaltung habe im vergangenen Jahr etwa 120.000 Euro nur für die Entsorgung der illegalen Abfälle ausgegeben. (dpa/bh)