Abfallwirtschaft

Lambrecht will längere Gewährleistung für teure Elektrogeräte

Smartphones, Autos, Waschmaschinen — gefühlt gehen solche Geräte immer schneller kaputt. Die Verbraucherschutzministerin möchte jetzt einschreiten — zugunsten einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
08.01.2021

Justiz- und Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht.

Justiz- und Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht setzt sich für längere Gewährleistungsfristen für teure Elektrogeräte ein. "Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen bei hochwertigen Produkten zu recht erwarten, dass diese langfristig nutzbar sind", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Eine längere Gewährleistung könne den Herstellern einen wirtschaftlichen Anreiz geben, besonders langlebige und gut reparierbare Produkte zu entwickeln. "Damit würden wir einer Wegwerf-Mentalität entgegentreten und eine moderne, nachhaltige Kreislaufwirtschaft stärken", sagte Lambrecht.

Bisherige Regelung

Mit ihren Forderungen geht Lambrecht deutlich über das hinaus, was bisher in der schwarz-roten Bundesregierung vorgesehen ist.

Derzeit gilt in Deutschland eine einheitliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren. Wenn das gekaufte Produkt innerhalb der ersten sechs Monate kaputt geht, geht man automatisch davon aus, dass es schon beim Kauf mangelhaft war.

Entwurf: Ein Jahr Fristverlängerung

Später muss der Käufer dies nachweisen. Diese Frist soll in einem Gesetzentwurf des Justizministeriums nun auf ein Jahr verlängert werden.

Lambrecht sagte aber zugleich, die zwei Jahre Gewährleistung seien etwa bei Autos oder hochpreisigen Elektrogeräten insgesamt nicht sachgerecht. Stattdessen solle sich die Frist nach der zu erwartenden Lebensdauer von Produkten richten. (dpa/ab)