Abfallwirtschaft

Senat: Mehrwegbecher kommen in Hamburg gut an

Die Hansestadt Hamburg bekämpft die Müllflut der Coffee-to-go-Mentalität. Mit Hilfe des Recup-Pfandbechers werden immer mehr Geschäfte für die Umrüst-Aktion gewonnen.
19.11.2018

Seit April 2018 arbeitet das Münchener Start-Up Recup mit Unterstützung der Umweltbehörde erfolgreich an der Umsetzung des Pfandsystems in Hamburg.

Seit April hat Hamburg der Müllflut durch Coffee-to-go-Becher mit einer Pfandbecher-Aktion den Kampf angesagt. Am Freitag hat der Senat eine erste, positive Bilanz gezogen. Rund 250 Bäckereien, Cafés und andere Läden im ganzen Stadtgebiet würden mittlerweile Pfandbecher anbieten, teilte die Senatskanzlei mit. Kaffeetrinker zahlen dort einen Euro Pfand und erhalten dafür einen Mehrwegbecher, den sie in allen teilnehmenden Geschäften wieder zurückgeben oder neu befüllen lassen können.

Auch viele städtische Einrichtungen nehmen teil. Beispielsweise trinken alle Mitarbeiter der Hochbahn ihren Kaffee seit Mitte Oktober aus den Mehrwegbechern. Laut Mitteilung des Senats sollen alleine hierdurch rund 560 000 Einwegbecher pro Jahr eingespart werden. Neu mit dabei ist seit dieser Woche auch die Bäckerei «Dat Backhus». Dort gehen die Mehrwegbecher zukünftig in 118 Filialen über den Tresen.

"Jeder kleine Schritt zählt"

«Konkreter Umweltschutz im Alltag beginnt schon am Morgen beim Coffee-to-go auf dem Arbeitsweg. Jeder kleine Schritt zählt und hilft beim Klimaschutz und gegen die Abholzung von Wäldern», sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) laut Mitteilung.

Auch die im vergangenen Jahr initiierte «Kehr.Wieder-Aktion» verläuft nach Ansicht des Senats erfolgreich. An mehr als 260 Standorten in der Stadt erhalten Kunden einen Rabatt zwischen zehn und dreißig Cent auf ihren Kaffee, wenn sie selbst einen Mehrwegbecher mitbringen. Groben Schätzungen zufolge seien durch die Aktion bereits 120 000 Einwegbecher weniger verbraucht worden. (dpa/al)