Das Umweltbundesamt hat im Jahr 2016 das Hamburger Institut Ökopol damit beauftragt, ein Forschungsprojekt „Gesamtkonzept zum Umgang mit Elektro(alt)geräten – Vorbereitung zur Wiederverwendung“ durchzuführen. Im Rahmen eines Fachgesprächs wurden jetzt die Ergebnisse vorgestellt.

Zunächst wurde festgestellt, dass in aller Regel davon ausgegangen werden kann, dass nach heutigem Stand eine direkte Wiederverwendung oder eine Vorbereitung zur Wiederverwendung von Elektro- und Elektronikaltgeräten ökologisch vorteilhafter ist als der Neuerwerb von Elektro- und Elektronikgeräten. Auch bei immer weiterer Verbesserung der Energieeffizienz neuer Geräte kann für keine der untersuchten Produktgruppen generell gefolgert werden, dass eine längere Nutzung ökobilanziell negativ zu bewerten ist.

Das technisch mögliche Potenzial für erfasste Elektro- und Elektronikaltgeräte, zur Wiederverwendung vorbereitet zu werden, würde laut den Ergebnissen der Studie bei rund vier Kilogramm pro Einwohner und Jahr liegen, wenn man die Marktverhältnisse mitberücksichtigt. Tatsächlich werden derzeit weit unter einem Kilogramm pro Einwohner und Jahr an Elektro- und Elektronikaltgeräten zur Wiederverwendung vorbereitet.

Potenzial vor dem Transport prüfen

Die Studie endet mit einer Sammlung an Vorschlägen zur Hebung des Potenzials. Ein Vorschlag war, dass die Prüfung, ob sich Elektro- und Elektronikaltgeräten zur (Vorbereitung zur) Wiederverwendung eignen, vor den Transportvorgängen zur Erstbehandlungsanlage stattfinden soll. Die kommunalen Sammelstellen wurden hierfür als geeigneter Ort angesehen. Verschiedene Finanzierungsmodelle wurden vorgestellt, um die Prüfung und das nachfolgende Management der ausgesonderten Geräte durch die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zu finanzieren. Des Weiteren wurde vorgeschlagen, eine eigene Rechtsgrundlage für die Zertifizierung von Erstbehandlungsanlagen zu schaffen, die Elektro- und Elektronikaltgeräte zur Wiederverwendung vorbereiten.

Die Studie gibt die Meinung des Forschungsteams wieder. Das Umweltbundesamt wird im Folgenden auf Grundlage der Studie und den Beiträgen der betroffenen Kreise Empfehlungen an das Bundesumweltministerium formulieren. (VKS)