Derivate-Experte Danielski führt jetzt Epex
Der neue Chief Executive Officer (CEO) der Pariser Strombörse Epex Spot, Ralph Danielski, hat am Montag seinen ersten offiziellen Arbeitstag gehabt. Das teilte die Tochter der EEX und von Übertragungsnetzbetreibern am Dienstag mit. Demnach hat die Ruhestandsnachfolge von Gründungschef Jean-Francois Lacoste so geklappt, wie sie im Juli angekündigt worden war. Gemäß französischem Körperschaftsrecht musste er zu seinem 65. Geburtstag am Samstag in Pension gehen.
Danielski machte Stuttgart zu einem Marktführer
Ralph Danielski ist ein Stratege für verbriefte Derivate und Anleihen. Er gehörte bis zu seinem Weggang 2017 gut elf Jahre lang der Geschäftsführung art und dem Vorstand ihrer Tochter Euwax an, zuletzt jeweils als Chef. In seiner Zeit entwickelte sich Stuttgart zum börslichen Europa-Marktführer bei verbrieften Derivaten und Anleihen. Diese Wertpapierklassen werden an der Epex Spot nicht gehandelt. Danielskis Vorgänger Conil-Lacoste war ein Urgestein der EU-Energiebörsenszene. Er bleibt der Epex Spot als Berater verbunden.
Epex: Von Paris aus bedeutend für Deutschland
Die Epex Spot mit Sitz in Paris hat eine dominante Stellung im deutschen Kurzfristhandel mit Strom. Im Gegensatz zum Terminhandel gibt es so gut wie keine außerbörslichen (OTC-)Wettbewerber. Sie bedient seit der deutsch-österreichischen Strommarktteilung Anfang diesen Monats sieben nationale Spotmärkte. (Luxemburg gehört nach wie vor zur deutschen Preiszone.) Zudem vermarkten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber den fix geförderten Stroms gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) an der Epex Spot. 2017 wurden dort insgesamt 464 TWh in der Day-ahead-Auktion gehandelt. (2015 waren es 507, der bisherige Rekord.) Das Intraday-Handelsvolumen stieg stetig auf 71 TWh. Dies geht aus einer Selbstdarstellung hervor. (geo)