E-Mobilität

Autobauer beklagen Umweltbonus-Pläne

Herstellerverbände VDA und VDIK warnen, dass viele Plug-in-Hybride nicht mehr förderfähig sein werden.
16.09.2021

Den Umweltbonus soll es weiter geben, aber mit geänderten Förderbedingungen.

Das Bundeswirtschaftsministerium will den Umweltbonus verlängern. Damit wird der Kauf von Elektroautos und Plug-in-Hybriden weiter gefördert. Allerdings sollen nach den Ministeriums-Plänen Plug-in-Hybride (PHEV) nur noch die Prämie erhalten, wenn sie mindestens 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. Das stößt bei den Autoherstellern auf deutliche Kritik. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) warnen: Die geplanten strengeren Vorgaben könnten den Hochlauf der Elektromobilität bremsen.

Das Ministerium schlägt in einer neuen Förderrichtlinie vor, dass ab Oktober 2022 PHEV nur noch dann mit dem Umweltbonus gefördert werden, wenn sie über eine rein elektrische Mindestreichweite von mindestens 60 Kilometer verfügen. Das bisher zusätzlich gültige Kriterium des maximalen CO2-Austoßes von 50g pro Kilometer soll entfallen. Ab 2024, ein Jahr früher als bisher gültig, soll dann die Mindestreichweite auf 80 Kilometer erhöht werden.

„Das kann politisch nicht gewollt sein“

„Wir begrüßen grundsätzlich die Verlängerung der Innovationsprämie“, erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Aber der geplante Wegfall des CO2-Kriteriums werde den Hochlauf der Elektromobilität kurz- bis mittelfristig ausbremsen. Eine Vielzahl bisher förderfähiger PHEV werde für Kunden weniger attraktiv. „Diese entscheiden sich dann möglicherweise für ein Fahrzeug mit klassischem Antrieb und das kann politisch nicht gewollt sein“, heißt es beim VDA.

Die Herausforderung, die Mindestreichweite auf 80 Kilometer zu steigern, sei für die Automobilindustrie mittelfristig lösbar. Aber auch hier benötige die Industrie Planungssicherheit. „Daher fordern wir, es hier bei der Frist von Anfang 2025 zu belassen“, so Müller.

Nach Schätzung von VDIK-Präsident Reinhard Zirpel würde die Änderung bedeuten, dass rund die Hälfte der von VDIK-Mitgliedern angebotenen PHEV nicht mehr förderfähig seien. Das sei gerade im Markthochlauf der Elektromobilität das falsche Signal. Auch kleinere und damit günstigere Fahrzeuge seien von diesen strengeren Vorgaben betroffen. (wa)