E-Mobilität

BMW und Eon kooperieren beim Laden zuhause

Die beiden Konzerne wollen noch in diesem Jahr ein ganzheitliches intelligentes Ökosystem für Home Charging anbieten.
02.05.2023

Eon-Vorstand Patrick Lammers (l.) und BMW-Vorstand Frank Weber unterzeichnen den Vertrag zur Kooperation.

Der Autohersteller BMW und der Energiekonzern Eon wollen ihren Kunden ein ganzheitliches Lade-Ökosystem für zuhause anbieten. „Connected Home Charging“ soll es ermöglichen, den BMW oder den Mini als Teil eines klimaneutralen, nachhaltigen Haushalts mit dem Energiesystem zu vernetzen.

„Gemeinsam mit Eon werden wir das Auto zu einem intelligenten Element im Smart Home machen“, kündigt BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber an. Das bringe mehr Balance im privaten Energieökosystem bei geringeren Kosten, einem verbesserten CO2-Footprint, „und wir ermöglichen zukünftig die smarte Einbindung in den Energiemarkt.“ „So werden wir gemeinsam den Maßstab dafür setzen, wie elektrifizierte Fahrzeuge in Zukunft Teil des Energiemarktes werden und die Energiewende unterstützen“, ergänzt Eon-Vorstand Patrick Lammers.

Schnittstelle für Auto, Smart Home und Energiesystem

Kernelement des Ökosystems sei die Schaffung einer gemeinsamen Schnittstelle, die drei komplexe und bislang getrennte Systeme verbindet: Elektrofahrzeuge der BMW Group, das Smart Home der Kunden und den Energiesektor. BMW werde für die Fahrzeuge sowie die Lade-Hardware verantwortlich sein und die Schnittstelle zum Kunden mit Fokus auf das Mobilitätsbedürfnis steuern. Eon verantworte neben den Services rund um Installation, Elektrik und Vernetzung beim Kunden zuhause auch nachhaltige Energietarife sowie den Zugang zum Energiemarkt.

Das erste Kundenangebot soll ab Mitte der zweiten Jahreshälfte 2023 in mehreren Ländern Europas verfügbar sein. Dabei sind zunächst zwei Varianten geplant: Das solar-optimierte Laden ermöglicht die Nutzung einer möglichst großen Menge an Strom aus der heimeigenen Photovoltaik-Anlage. Das lastoptimierte Laden wiederum balanciert die zuhause verfügbare Strommenge optimal. Für die Kunden bedeute dies neben mehr Komfort auch Potenzial zur Kostenersparnis, zu einem höheren Autarkiegrad des Haushalts sowie für die Optimierung des CO2-Fußabdrucks.

Mit Stromvertrag näher am Börsenpreis

Ein zweiter Schritt soll später das kostenoptimierte Laden umfassen. Dabei wird die Vernetzung von vollelektrischem Fahrzeug und Smart Home auf das Energiesystem ausgedehnt. Kunden sollen dann mittels eines Stromvertrags an der Preisentwicklung an der Strombörse partizipieren, um zu laden, wenn dies zu günstigen Preisen möglich ist. An erster Stelle stehe aber immer das Mobilitätsbedürfnis des Kunden. Die Ermittlung der optimalen Zeitfenster erfolge auch auf Basis der vom Kunden geplanten Abfahrtszeit und der benötigten Reichweite.

Schließlich werden im Rahmen der Kooperation auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, perspektivisch bidirektionales Laden zu ermöglichen. (wa)