Frankfurt will 950 Mobilitätsstationen einrichten
Die Stadt Frankfurt am Main will in den kommenden fünf Jahren 950 Mobilitätsstationen unterschiedlicher Größe einrichten. Dort sollen verschiedene nachhaltige Verkehrsmittel innerhalb des öffentlichen Verkehrsnetzes an einem Standort gebündelt werden. Verbunden damit soll auch das Carsharing-Angebot deutlich erweitert werden.
„Menschen ändern ihr Mobilitätsverhalten nur, wenn ein gut funktionierendes und flächendeckendes Angebot vorhanden ist“, erklärt Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert. „Mit anwenderfreundlichen Mobilitätsstationen vereinfachen wir den Wechsel von einem Verkehrsmittel zum anderen, etwa von der Bahn aufs Lastenrad, den E-Roller oder aufs Leihauto. Damit fördern wir nachhaltige Shared Mobility-Angebote und sorgen für mehr Ordnung im begrenzten öffentlichen Verkehrsraum“.
Im Bahnhofsviertel und der Innenstadt gibt es bereits seit der Fußball-Europameisterschaft Mobilitätsstationen: Die Vorteile: E-Scooter beispielsweise stehen oder liegen nicht mehr wild verstreut auf Fußwegen herum. Sie können nur noch auf markieren sowie digital „eingezäunten“ Parkplätzen abgestellt werden. Die Nutzer wiederum können durch die festen Abstellflächen auch einfacher ein Fahrzeug finden.
Die Stationen gibt es in unterschiedlichen Größen. Kleinere Mobilitätsstationen benötigen etwa die Fläche eines Parkplatzes. Hier ist Platz für Miet-Fahrräder und E-Scooter, optional kann es auch Abstellvorrichtungen für private Zweiräder geben. Über 500 Stationen dieser Art sollen in der Innenstadt und in Stadtteilzentren geschaffen werden. Im Umkreis von 100 Metern können die Mietfahrzeuge ansonsten nicht mehr abgestellt werden. Störend oder auch gefährdend abstellte E-Scooter sollen damit weitgehend der Vergangenheit angehören.
Große Stationen mit Carsharing-Plätzen
Größere Mobilitätsstationen sollen mit fast 450 Exemplaren an Haltestellen des Nahverkehrs, in Wohnquartieren sowie an Außenästen des Schienenverkehrs und an Schienenknotenpunkten eingerichtet werden. Dort sollen auch Carsharing-Autos zur Verfügung stehen. Ziel sei, ein flächendeckendes, den ÖPNV ergänzendes sowie räumlich vernetztes Mobilitätsangebot verfügbar zu machen und so die nachhaltige Mobilität im Stadtgebiet zu stärken.
Die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ setzt die Mobilitätsstationen in Zusammenarbeit mit dem Straßenverkehrsamt und dem Amt für Straßenbau und Erschließung und weiteren Partnern um. Die Einrichtung erster Stationen plant traffiQ noch für 2024. Vollständig umgesetzt sein soll das Konzept bis 2029.
In diesem Zusammenhang ist das Ziel, die Carsharing-Flotte im gesamten Stadtgebiet von 550 auf 760 Fahrzeuge zu erhöhen. Die Zuteilung der Stationen an interessierte und geeignete Carsharing-Unternehmen erfolgt dabei in Bündeln. Diese bestehend aus attraktiven und weniger nachgefragten Lagen, um künftig auch in den äußeren Stadtteilen ein Grundangebot bereitzustellen. Abhängig von der Nachfrage werde das Angebot langfristig weiter ausgebaut. (wa).