Politik soll Bio-LNG im Schwerlastverkehr fördern
Während die meisten Sektoren in den vergangenen Jahren ihre CO2-Emissionen reduziert haben, geht die Kurve beim Straßenverkehr weiter nach oben. Vor allem der Schwerlastverkehr wächst – und funktioniert weiterhin nahezu ausschließlich auf Basis von Diesel-Lastwagen. Da müsse gegengesteuert werden, und zwar schnell, heißt es bei der Initiative „Zukunft Gas“. BioLNG sei dafür eine Lösung, die marktreif und verfügbar ist.
„Zukunft Gas“ hat dazu ein Positionspapier veröffentlicht, das politische Maßnahmen zur Förderung von Bio-LNG im Schwerlastverkehr skizziert. Die Infrastruktur für Bio-LNG-Tankstellen werde stetig ausgebaut, und die Produktionskapazitäten stiegen kontinuierlich an.
Erhöhung der THG-Minderungsquote
Tim Kehler, Vorstand von Zukunft Gas, erklärt dazu: „Der Anteil schwerer Nutzfahrzeuge an den Treibhausgas-Emissionen Deutschlands hat sich seit 1990 von drei auf sechs Prozent verdoppelt. Wir brauchen jetzt eine ehrgeizige Klimapolitik, die alle verfügbaren Technologien einbezieht. Bio-LNG ist eine sofort verfügbare Lösung für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs und muss politisch gefördert werden.“
Zu den Forderungen der Initiative gehört die Erhöhung der THG-Minderungsquote auf 35 Prozent bis 2030 und eine langfristige Fortschreibung der Quotenregelungen bis 2045. Darüber hinaus solle es steuerliche Anreize für den Einsatz von Biokraftstoffen wie Bio-LNG geben. Eine Senkung der Energiesteuer auf emissionsarme Kraftstoffe würde es Logistik- und Transportunternehmen erleichtern, klimafreundliche Alternativen wirtschaftlich zu nutzen.
Technologieoffene Flottenregulierung
Ein weiterer wesentlicher Punkt betrifft die Mautregelungen für gasbetriebene Lastwagen. Diese bieten derzeit keinen finanziellen Vorteil. Obwohl Lastwagen mit Bio-LNG emissionsarm unterwegs sind, zahlen sie die gleiche Maut wie Diesel-Lkw. Schließlich plädiert Zukunft Gas für eine technologieoffene Flottenregulierung, die den Einsatz von Bio-LNG stärker berücksichtigt. Importhürden sollten abgebaut werden, um den Zugang zu Bio-LNG aus Drittstaaten wie der Ukraine zu erleichtern. (wa)