E-Mobilität

Vollautomatisch in der Garage laden

Continental entwickelt gemeinsam mit dem Start-up Volterio einen Laderoboter für E-Fahrzeuge. Bald soll es auch eine Parkhaus-Version geben.
26.01.2022

Die Einheit am Garagenboden verbindet sich mit einer Vorrichtung am Unterboden des Fahrzeugs.

Der Autokomponenten-Hersteller Continental will das Laden von Elektrofahrzeugen radikal vereinfachen. Gemeinsam mit dem Startup Volterio entwickelt das Unternehmen einen intelligenten Laderoboter.

Bis Mitte 2022 soll es erste seriennahe Systeme geben. Die Serienfertigung ist für das Jahr 2024 geplant und soll in Deutschland erfolgen.

Steuerung über Ultra-Breitband

Die Lösung besteht aus zwei Komponenten: einer Einheit am Boden des Fahrzeugs sowie einer auf dem Garagenboden platzierten Einheit. Sobald das Auto geparkt ist, verbinden sich beide Komponenten über eine Automatik, die unter anderem via Ultra-Breitband gesteuert wird.

Das Auto muss nach Firmenangaben nicht akkurat geparkt werden. Der Laderoboter korrigiert bis zu 30 Zentimeter Abweichung von der idealen Parkposition. Dazu ist es unerheblich, in welchem Winkel ein Fahrzeug im Verhältnis zur Boden-Unit positioniert wird.

Die Energie fließt über eine physische Verbindung

Die Energie fließt über eine physische Verbindung. Dabei gehe – im Gegensatz zum kabellosen induktiven Laden über ein Magnetfeld – kaum Energie verloren. Nutzer müssen sich um nichts mehr kümmern, also auch nicht in engen Garagen mit eventuell verunreinigten oder regennassen Ladekabeln hantieren. Die Kommunikation zwischen Boden- und Fahrzeugeinheit über Ultra-Breitband sorgt für eine zentimetergenaue Annäherung von Fahrzeug und Laderoboter

Zunächst werde die Lösung für den Einsatz in Privathaushalten bereitgestellt. Geladen wird mit einer Leistung von 22 kW Wechselstrom. Die Lösung sei „retrofit“, sie lasse sich auch in bestehenden Modell-Varianten von Fahrzeugen nachrüsten.

In einem zweiten Schritt wird eine im Boden versenkbare Schnelllade-Lösung für den öffentlichen Raum entwickelt. Die könne dann in Parkhäusern, Tankstellen oder auf Betriebsflächen mit einer Ladeleistung von mehr als 50 kW Gleichstrom zum Einsatz kommen. (wa)