Brennstoffzelle als Range Extender
Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen hat Forschungsprojekte rund um die Brennstoffzellentechnologie gestartet. Beim Vorhaben „H2Bus“ arbeiten die Forschenden unter der Leitung von Achim Kampker mit dem regionalen ÖPNV-Betreiber ASEAG, dem in Aachen ansässigen Schienenfahrzeugbauer Talbot Services und weiteren Partnern am Aufbau und Realeinsatz eines 18 Meter langen Gelenkbusses mit Brennstoffzelle. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Durch die Entkopplung der Batterie als Energielieferant für den Antriebsstrang und den Einsatz eines Brennstoffzellensystems als Energielieferant für die Nebenverbraucher soll die Reichweite von Elektrobussen deutlich steigen. Vorteile sind die überschaubaren Investitionskosten und die Verlängerung der Gesamtlebensdauer der Batterien, erklärt Sebastian Biegler, der am Lehrstuhl PEM das Projekt betreut.
Im Rahmen des Vorhabens soll schrittweise ein Fahrzeug in Betrieb genommen werden, das auf dem „Citaro G“-Modell von Mercedes-Benz basiert. Der 18 Meter lange Gelenkbus soll nach dem vollständigen Aufbau ein Jahr lang im realen Einsatz erprobt werden.
Bis dahin soll das Projekt in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitspaketen voranschreiten. Auf die Anforderungsanalyse zu Beginn folgt die technische System- und Komponentenauslegung. Anschließend werden das zugrundeliegende Brennstoffzellensystem sowie das Batteriesystem entwickelt und die Elektrik/Elektronik-Architektur nebst Steuerungsstrategie geschaffen. Im nächsten Schritt stehen die Konzeptenwticklung für einen modularen Baukasten auf dem Programm. Nach Homologation, Test und Validierung soll der Bus schließlich probeweise in den Realbetrieb übergehen.
Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von rund 2,2 Millionen Euro ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt. (wa)