ÖPNV

Eigentor der Basler Benzinfraktion

Gewerbeverband wollte Umweltregeln und Nahverkehrsförderung aufweichen – erreichte aber das Gegenteil.
13.02.2020

Auch im Nachbarland Schweiz ist die autogerechte Innenstadt längst keine attraktive Option mehr – das musste schmerzhaft der Gewerbeverband Basel-Stadt erfahren. Mehr Parkplätze, weniger Busspuren, mehr Auto – mit diesen Zielen schoss sich der Verband ein klassisches Eigentor, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ).

Mit zwei Volksinitiativen sollte die in Basel beschlossene Reduktion des motorisierten Individualverkehrs sowie die Bevorzugung des Nahverkehrs und der Fahrräder rückgängig gemacht werden. Außerdem solle es „ausreichend“ Parkplätze geben und Ersatz geschaffen werden, wenn welche wegfallen – so hatte es sich der Verband vorgestellt.

Diese Initiativen sind laut NZZ gescheitert. Statt dessen nahmen die Bürger mehrheitlich den Gegenvorschlag an – ein Gesetz, das die rot-grüne Verkehrspolitik noch verschärft. Im Jahr 2050 dürfen demnach im Basler Straßennetz nur noch Fahrzeuge unterwegs sein, die wenig Lärm und Schadstoffe ausstoßen.

Es geht auch um „Flächeneffizienz“

Außerdem müssten Fahrzeuge „flächeneffizient“ sein – pro Person also möglich wenig Platz beanspruchen. Die Details sind noch nicht beschlossen – klar ist aber: Das klassische Benzin- oder Dieselauto trifft diese Beschreibung nicht. Ein strengeres Gesetz – so die NZZ – gebe es in der Schweiz kaum. (Wa)