ÖPNV

Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn im öffentlichen Busverkehr

Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten im öffentlichen Omnibusverkehr von Mecklenburg-Vorpommern. Dabei weisen die Verhandlungsführer auf ein ernstzunehmendes Problem als Argument für die starke Erhöhung hin.
17.12.2019

15 Prozent mehr Lohn und Gehalt fordert Verdi für die öffentlichen Omnibusfahrer in Mecklenburg-Vorpommern (Symbolbild).

15 Prozent mehr Lohn und Gehalt fordern die Gewerklschaftsvertreter in Schwerin bei den Tarifverhandlungen für die rund 1700 Beschäftigten im öffentlichen Omnibusverkehr Mecklenburg-Vorpommerns. "Es ist an der Zeit, den Beschäftigten in diesem auch für den Klimaschutz wichtigen Bereich im Land Anschluss an die allgemeine Einkommensentwicklung in der Branche zu verschaffen", sagte der Verhandlungsführer der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Karl-Heinz Pliete.

Der Kommunale Arbeitgeberverband wies die Forderung in der ersten Verhandlungsrunde als unbezahlbar zurück. Das Forderungspaket habe ein jährliches Kostenvolumen von rund 8,1 Mio. Euro, sagte eine Sprecherin. Die Forderung von Verdi entspricht den Angaben zufolge einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,06 Euro pro Stunde ab 1. Januar 2020. Außerdem wird eine zusätzliche Erhöhung der Tabellenentgelte um 100 Euro pro Monat verlangt.

Ambitioniert, aber notwendig?

Die Forderung sein ambitioniert, räumte Pliete ein. "Allerdings haben die Verkehrsunternehmen bereits jetzt Schwierigkeiten, insbesondere junge Menschen für eine Tätigkeit im ÖPNV zu begeistern." In den kommenden Jahren würden 40 Prozent der Busfahrer aus Altersgründen ausscheiden, was das Problem noch verschärfen werde. "Ein höherer Lohn kann ein Argument für einen Wechsel in den ÖPNV sein, deshalb halten wir unserer Forderung für gerechtfertigt", sagte Pliete.

Die Tarifverhandlungen sollen am 17. Januar fortgesetzt werden. Verhandelt wird Verdi zufolge für den Nahverkehrsbereich mit Bussen und Straßenbahnen im gesamten Land mit Ausnahme der Landeshauptstadt Schwerin. (dpa/ab)