ÖPNV

Gartenschau-Bus lädt kontaktlos

Ein Elektrobus, der während der Fahrt per Induktion aufgeladen wird, bringt Besucher in Balingen an die Stadthalle.
05.05.2023

Für Besucher der Gartenschau in Balingen ist der E-Bus unterwegs, der kontaktlos geladen wird.

Ein Shuttlebus bringt Besucher der Landesgartenschau Baden-Württemberg vom Bahnhof Balingen oder von einem Parkplatz an die Stadthalle. Das Besondere daran: Der E-Bus lädt seine Batterie kontaktlos während der Fahrt und beim Warten an Haltestellen auf. In Balingen werde damit erstmals in Deutschland eine dynamische drahtlose Ladetechnologie für E-Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen in der Praxis getestet.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann betont: "Balingen ist der erste Standort in Deutschland, der die dynamische drahtlose Ladetechnologie DWPT in der Praxis testet. Dieses Forschungsprojekt ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität. Die Technologie hat das Potenzial, in Zukunft eine wichtige Rolle in der Elektromobilität zu spielen."

Weitere Ausbaustufe ist für den Herbst geplant

  • Bild von den Bauarbeiten im vergangenen Jahr, als die Induktionsspulen in die Straße eingebaut wurden.

Seit Juni 2022 laufen die Vorbereitungen für das Projekt. Auf rund 400 Meter Straße und an zwei Haltestellen wurden Induktionsspulen eingelassen und über unterirdisch verlegte Kabel an das Stromnetz angeschlossen. Wenn sich der Bus den Induktionssspulen nähert, werden hochfrequente Magnetfelder erzeugt. Diese induzieren in Empfängerspulen am Fahrzeugboden des Busses einen elektrischen Strom, mit dem die Batterie geladen wird.

In einer weiteren Ausbaustufe soll zum Ende der Gartenschau im Herbst eine zweite Induktionsstrecke von insgesamt rund 600 m Länge in Betrieb gehen. Der Elektrobus soll dann im regulären ÖPNV-Betrieb auf mehreren Balinger Buslinien zum Einsatz kommen.

Projektpartner der Stadtwerke Balingen sind EnBW, Electreon Germany, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Forschungsstelle für Energiewirtschaft München (FfE). Das gesamte Vorhaben steht unter der Trägerschaft des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR. (wa)