ÖPNV

Kleine Busse auf Bestellung

Förderbescheid an Münster für „Hiltrup on Demand“, ein Projekt für flexible ländliche Mobilität.
22.05.2020

Kleine Busse mit bis zu sechs Sitzplätzen sollen auf Anfrage durch Hiltrup im Süden Münsters und in benachbarte Stadtteile fahren. Sie folgen keinem vorgegebenen Linienweg, benötigen keine Haltestellen und haben keinen festen Fahrplan. Für diese Projekt hat Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst einen Förderbescheid über fünf Millionen Euro an Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe übergeben. Mit dem Geld wird „Hiltrup on Demand“ gefördert, ein Projekt, mit dem sich Münster am Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ beteiligt hat.

„Gerade im ländlichen und suburbanen Raum muss das Angebot im ÖPNV besser werden, damit Pendler vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen können. Deshalb unterstützen wir die Kommunen bei der Entwicklung von innovativen Mobilitätskonzepten“, sagte Minister  Wüst.

Busse sollen in diesem Jahr starten

„Das Projekt macht den bedarfsgesteuerten Busverkehr in den Stadtteilen deutlich flexibler und stärkt den klimafreundlichen Nahverkehr“, erläutert Stadtbaurat Robin Denstorff. Möglichst noch in diesem Jahr sollen die Busse auf Hiltrups Straßen fahren. „Die Stadt und Stadtwerke arbeiten intensiv daran“, so Denstorff.

Die Fahrzeuge werden per App oder Telefon gebucht. Automatisch werden dann zueinander passende Fahrtwünsche gebündelt und eine optimale Route errechnet. „Egal, ob es sich um eine Fahrt innerhalb des Stadtteils handelt oder Anschluss an die Linienbusse oder Züge gefragt ist: Auch hier gelten die gewohnten Tarife“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke.

Angebote vernetzen

Ziel von „Hiltrup-On-Demand“ ist auch die Vernetzung des neuen Angebots mit lokalen und überregionalen Bus- und Bahnlinien. Künftig sollen Mobilstationen die Möglichkeit der Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote weiter steigern und in das Gesamtprojekt integriert werden.

Der Verkehrsversuch in Münsters Süden ist auf drei Jahre angelegt. Stadt und Stadtwerke erhoffen sich neben den Verbesserungen für die ÖPNV-Nutzer auch weitere Erkenntnisse zu Möglichkeiten, mit digitalen Angeboten die Verkehrswende weiter voranzubringen. (wa)