Nahverkehr hofft auf Rückkehr der Fahrgäste
Auch das vergangene Pandemiejahr mit der Omikron-Welle im Winter hat die Nahverkehrsunternehmen hart getroffen. Nach Berechnungen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) lagen die Einnahmeverluste 2021 bei vier Milliarden Euro.
Ursprünglich hatte der VDV mit 3,6 Milliarden Euro kalkuliert. Durch die im Herbst gestiegenen Inzidenzen und zunehmenden Beschränkungen sind die Fahrgeldeinnahmen um 400 Millionen mehr zurückgegangen als prognostiziert.
Und auch das Jahr 2022 bleibe wirtschaftlich schwierig für die Branche, wenn auch wieder deutlich besser als 2021: Nach aktueller Prognose des VDV fehlen dieses Jahr 3,1 Milliarden Euro Fahrgeldinnahmen. Ab Frühjahr rechnet die Branche wieder mit Fahrgast- und Einnahmezuwächsen.
VDV-Präsident Ingo Wortmann hofft auf die von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen ab 20. März. Dann werde auch ein Großteil der Fahrgäste nach und nach in den ÖPNV zurückkehren. Dies sei dringend nötig, „wenn wir das Wachstum bei Bus und Bahn erreichen wollen, was wir bis 2030 mit Blick auf die Erfüllung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen müssen“. Die Branche setzt laut Wortmann alle Kraft daran, Fahrgäste zurückzugewinnen und neue Kundinnen und Kunden zu überzeugen.
Die Nachfrage liegt nach VDV-Angaben etwa 22 bis 40 Prozent unter der von Ende 2019. „Wir haben aber in den vergangenen zwei Jahren festgestellt, dass die Nachfrage nach Ende der jeweiligen Infektionswelle wieder relativ schnell auf 70 bis teilweise 90 Prozent des früheren Niveaus gestiegen ist. Bis Ende 2022 sollten wir, je nach Entwicklung der Pandemie, wieder bei 85 Prozent der Fahrgastzahlen liegen, die wir 2019 hatten“, so Wortmann. (wa)