ÖPNV

Zweites Leben für die E-Auto-Batterie im Busdepot

50 gebrauchte VW-Passat-Speicher sollen die Lastspitzen kappen.
02.01.2020

Ihr erstes Leben haben die 50 Batterien schon hinter sich – sie trieben Elektroautos des Typs VW Passat GTE an. Doch sie schon zu recyclen oder gar zu entsorgen ist noch gar nicht nötig, schließlich besitzen die Batterien noch einen Großteil ihrer Kapazität. In einem Pilotprojekt testen die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) und der Volkswagen-Konzern mit seiner Tochter MAN Truck & Bus den „Second Use“ der Batterien im Busdepot.

Auf dem VHH-Betriebshof im Hamburger Stadtteil Bergedorf ist ein Container mit insgesamt 500 kWh Kapazität an das Depot-Ladenetz angeschlossen worden. Die 50 Batterien, die vorher Autos angetrieben hatten, werden auf Racks montiert und dann mittels Batteriemanagement zu einer Großbatterie zusammengeschaltet. Ein Ziel des Projekts ist es, ein flexibles Batteriespeicherungskonzept zu entwickeln, das den Austausch der Batterien erlaubt.

Der Strombezug wird günstiger

Mit dem Großspeicher werden unterschiedliche Szenarien erprobt, um den Leistungsbezug am Betriebshof zu optimieren. Dazu gehört eine bessere Netzauslastung und ein Abfedern der Spitzenlasten beim Laden von Elektrobussen. Nach Angaben von Alexander Adler, bei MAN Truck & Bus für das Projekt Second Use Speicher verantwortlich, kann der Speicher mit der Peak-Shaving-Methode bis zu 600 kW Spitzenlast reduzieren. Das senkt die Kosten beim Strombezug.

Darüber hinaus versprechen sich die Projektpartner Erkenntnisse zum Alterungsverhalten der Batterien, zum effizienten Batteriemanagement sowie zu den Lebenszyklen künftiger Batterietechnologien. (wa)