Deutschland

Baerbock: Bundesregierung muss auf "Fridays for Future" reagieren

Die Grünen-Bundesvorsitzende Annalena Baerbock hat die Bundesregierung aufgefordert, der Schülerbewegung "Fridays for Future" für mehr Klimaschutz zu signalisieren, dass ihre Sorgen ernstgenommen werden.
24.03.2019

Grünen-Chefin Annalena Baerbock: "Den Schülern jetzt vorzuwerfen, dass sie sich einmischen, ist absurd."

"Statt verständnisvoller Worte und vielleicht das stille Hoffen, dass das schon irgendwann wieder vorbeigeht, muss die Bundesregierung ein Klimaschutzgesetz auf den Weg bringen und keinen Stuhlkreis mit den Ministern veranstalten", sagte Baerbock am Rande der Delegierten-Versammlung in Güstrow. "Die Ungeduld der Schüler und das Unverständnis darüber, dass beim Klimaschutz nichts passiert, obwohl wir alle Antworten kennen, kann ich verstehen."

Sie sei beeindruckt gewesen, als vergangene Woche 300.000 Schüler auf die Straße gingen. Die Grünen hätten immer deutlich gemacht, dass das zivilgesellschaftliche Engagement wichtig für die Demokratie ist, sagte Baerbock. Die Schüler erinnerten daran, dass seit 2015 das Pariser Klimaabkommen gelte. "Das heißt Ausstieg aus der Kohle. Das heißt die völlige Verkehrswende mit Bus und Bahn und das Ende des fossilen Verbrennungsmotors", betonte die Grünen-Chefin. "Und das heißt: Eine ganz andere Art und Weise, wie wir wirtschaften und leben."

"Gewerkschafter streiken auch nicht am Wochenende"

Zum Verweis von Bundes- und Landesregierungen auf die Schulpflicht sagte Baerbock, dass Gewerkschafter auch nicht am Wochenende streiken. "Die Schulpflicht gilt ohne Zweifel. Aber es ist auch der Auftrag von Schule, die jungen Leute dazu zu bringen, sich einzumischen, kritisch zu sein und Politik zu hinterfragen. Den Schülern jetzt vorzuwerfen, dass sie sich einmischen, ist absurd." Viele Schulleitungen hätten in diesem Spannungsfeld gute Regelungen gefunden. Unterricht könne nachgeholt werden oder die Streiks könnten in Projekte umgewandelt werden. (dpa/hil)