Deutschland

Branchenübergreifend für ein klimafreundliches Konjunkturpaket

Fast 70 Unternehmen, von Energieversorgern über Handelsketten bis hin zur Chemieindustrie, fordern von der Bundesregierung, den Klimaschutz für eine krisenfeste Wirtschaft stärker zu forcieren.
27.04.2020

Geht es nach diversen Branchen, muss die Politik die Coronakrise dazu nutzen, die Wirtschaft grüner und damit krisenresistenter zu gestalten.

Deutschland investiert Milliarden, um die schlimmsten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern. Dabei wird die Forderung, die Maßnahmen verstärkt am Klimaschutz auszurichten, immer lauter und zwar aus den unterschiedlichsten politischen und wirtschaftlichen Lagern. Nun haben 68 Unternehmen diverser Branchen vier Forderungen für eine grünere und krisenresistentere Wirtschaft erarbeitet.

An dem Appell an die Bundesregierung haben sich unter anderem die Stadtwerke München, die Entega, Innogy, Eon, EnBW, Vattenfall, 50Hertz, Bayer, Rossmann, Ikea, Hermes, aber auch die Sparda-Bank oder die Deutsche Post beteiligt. Sie plädieren dafür, wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Bewältigung der Corona- und der Klimakrise eng zu verzahnen, sowie relevante Konjunktur- und Investitionsprogramme systematisch klimafreundlich auszurichten.

Green Deal als Wachstumsstrategie

Zudem soll bei der Klimapolitik auf dem Erreichten aufgebaut werden, um die Ausgestaltung und Umsetzung klimapolitischer Maßnahmen konsequent weiterzuführen. Der vorausschauende klimapolitische Kurs der Bundesregierung soll zur Sicherstellung bereits getätigter Investitionen und Projekte weitergeführt und somit Planungssicherheit gewährleistet werden.

Für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen bzw. europäischen Wirtschaft braucht es darüber hinaus eine konsequente Ausgestaltung des Green Deals als Wachstumsstrategie in Post-Corona-Zeiten. Wenn Europa bis 2050 klimaneutral werden will, bietet das die Chance, die europäische Wirtschaft als internationalen Leitmarkt für nachhaltige Technologien zu etablieren. Dafür braucht es jedoch einen deutlichen Innovationsschub.

Damit es keine internationalen Wettbewerbsverzerrungen gibt, die zu Lasten europäischer Firmen gehen, müssten laut dem Unternehmens-Bündnis alle Staaten spätestens bis zur nächsten Weltklimakonferenz ambitionierte Klimaziele in Übereinstimmung mit dem Pariser Abkommen vorlegen. (ls)