Deutschland

Brandenburgs Energieminister Gerber tritt zurück

Die Landesregierung verliert gut ein Jahr vor der Landtagswahl erneut einen Mitstreiter: Wirtschaftsminister Gerber zieht sich aus privaten Gründen zurück.
22.08.2018

Albrecht Gerber, Minister für Wirtschaft und Energie in Brandenburg gibt sein Amt nach knapp vier Jahren auf.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) tritt aus familiären Gründen zurück. Nach Angaben aus Regierungskreisen ist ein Mitglied der Familie Gerbers schwer erkrankt, und der 51-Jährige will Unterstützung geben. "Ich respektiere diese Entscheidung", sagte Regierungschef Dietmar Woidke am Dienstag. Gerber habe die Abwägung in Verantwortung für seine Familie und das Amt getroffen. Man werde jetzt nach einem Nachfolger suchen.

Gerber sagte, er habe bei seiner Ernennung zum Minister den Eid geleistet, seine ganze Kraft dem Wohl der Menschen im Land zu widmen. "Aber die erforderliche Kraft für mein Amt und die damit verbundene sehr hohe Arbeitsbeanspruchung kann und will ich aus rein familiären Gründen - das betone ich ausdrücklich - nicht mehr aufbringen."

Neuer Kurs in der Kohlepolitik möglich

Darum habe er dem Regierungschef seinen Rücktritt zur nächsten Landtagssitzung am 19. September erklärt. "Ich bitte ausdrücklich zu respektieren, dass ich mich zu meinen familiären Angelegenheiten nicht näher äußern werde." Gerber war seit 1990 eng mit der Landespolitik verbunden - unter anderem als Büroleiter der Ex-Regierungschefs Manfred Stolpe und Matthias Platzeck (beide SPD) und als Chef der Staatskanzlei. Seit November 2014 führte er das Ministerium für Wirtschaft und Energie.

Über die Nachfolge soll bis zur nächsten Landtagssitzung entschieden werden. Gerber war zuletzt unter anderem auch für die Energiewende zuständig. Er gilt als Verfechter der Braunkohle. Die Grünen forderten bereits, den Personalwechsel auch für einen Wechsel in der Braunkohlepolitik zu nutzen. Vor knapp einem Jahr war bereits Brandenburgs Bildungsminister Günter Baaske (SPD) aus persönlichen Gründen zurückgetreten. (ls/dpa)