Deutschland

EWG: Erneuerbare unverzichtbar für CO2-Emissionssenkung

Die erneuerbaren Energien sind die wesentlichste Säule für die Reduktion des CO2-Ausstosses hierzulande. Die Energy Watch Group meint, dass sie für das Erreichen der Klimaziele unverzichtbar sind.
10.09.2018

Die Grafik zeigt auf, auf welche Maßnahme die CO2-Konzentrations-Reduktionen zurückzuführen sind.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland mit Abstand den größten Anteil zur Emissionsreduktion seit 1990 beigetragen. Belegt wird dies in einer neuen Studie der Energy Watch Group (EWG), die mit „Erneuerbare Energien, die tragende Säule für die CO2-Emissionsreduktion in Deutschland“ betitelt ist. In den Jahren 1990 bis 2017 wurden in Deutschland etwa 375 Mio. Tonnen an CO2-Emissionen jährlich vermieden. Dies entspricht etwa 27 Prozent der CO2-Emissionen, die 1990 emittiert wurden.

Nach der EWG-Studie haben die erneuerbaren Energien in Deutschland zu fast der Hälfte die Reduktion der Klimagasemissionen seit 1990 bewirkt. Mit 26 Prozent hat der Strukturwandel im Osten nach der Wende 1990 beigetragen, 17 Prozent wurden durch Effizienzmaßnahmen reduziert. Nur zehn Prozent trug dagegen der Emissionshandel bei. Das widerspricht laut EWG der in öffentlichen Debatten oft geäußerten Ansicht, der Emissionshandel sei ein entscheidendes politisches Instrument für den Klimaschutz.

Politische Kehrtwende lässt Klimaziele kippen

Die Bundesregierung hatte ursprünglich ein Ziel von 40 Prozent Emissionsreduktion bis 2020 gegenüber 1990 politisch festgelegt. Nun wird in Berlin geäußert, dieses Ziel sei nicht mehr einzuhalten, stattdessen verlangsamt sich der Ausstieg aus der Nutzung von Kohle, Erdöl und Erdgas. EWG wirft der Bundesregierung in diesem Zusammenhang vor, dass sie gleichzeitig den Ausbau der erneuerbaren Energien verhindere.

Dass in den letzten Jahren seit etwa 2015 die CO2-Emissionen in Deutschland nicht mehr nennenswert gesunken sind, liege nach Angaben von EWG vorwiegend an drei Faktoren: Erstens ist hier die Erhöhung der Stromexporte ins Ausland zu nennen, die den Kohlekraftwerken neue Absatzmärkte eröffnet haben; zweitens geht es um die Zunahme im Verkehrssektor, der faktisch nicht auf erneuerbare Energien umgestellt worden ist; drittens ist ein rückläufiger jährlicher Ausbau der erneuerbaren Energien zu beobachten.

EWG: Nur die Erneuerbaren helfen!

Die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse belegen nach Meinung von EWG, dass ein wirksamer Klimaschutz nur mit einem unverzüglichen und energischen Ausbau der erneuerbaren Energien in Verbindung mit Effizienzmaßnahmen gelingen kann. Gleichzeitig, so EWG, sei die Abschaltung der Nutzung fossiler Energienutzung im Strom-, Verkehrs-, Wärme- und Industriesektor unabdingbar. Nur so könne die vielbeschworene Energiewende gelingen. (sig)