Kreislaufwirtschaftsstrategie verabschiedet
Von Elwine Happ-Frank
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet. Sie folgt dem Leitgedanken, den primären Rohstoffverbrauch in Deutschland zu senken, Stoffkreisläufe zu schließen und den Wert von Rohstoffen und Produkten möglichst lange zu erhalten.
"Die heute beschlossene Strategie schafft die Grundlage für den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaftsweise: Produkte werden künftig langlebiger und kreislauffähig gestaltet sein, damit sie häufiger wiederverwendet werden können“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke. "Wir setzen Anreize für Innovationen und machen unsere Wirtschaft unabhängiger von Rohstoffimporten in Zeiten anfälliger Lieferketten und knapper Rohstoffe."
Ein zentrales Ziel der Strategie ist die Senkung des Verbrauchs von Primärrohstoffen. Bis 2045 soll der jährliche Verbrauch pro Kopf auf sechs bis acht Tonnen gesenkt werden. Derzeit liegt er bei rund 16 Tonnen. Bis 2030 soll der Anteil der Sekundärrohstoffe verdoppelt werden. Bisher sind es 13 Prozent.
Recycling von strategischen Rohstoffen
Auch eine stärkere Unabhängigkeit von Rohstoffimporten hat die NKWS im Blick. Wie die EU bereits vorgegeben hat, sollen 25 Prozent des Bedarf an strategischen Rohstoffen bis 2030 durch Recycling gedeckt werden. Außerdem soll der Abfall pro Kopf bis zum Jahr 2030 um zehn Prozent und bis zum Jahr 2045 um 20 Prozent reduziert werden.
In der Umsetzung müssen alle Stationen des Lebenszyklus von Produkten berücksichtigt werden: die Gestaltung von Produkten, die Auswahl der Materialien, die Produktion sowie die Nutzungsphase, in der Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwendbarkeit entscheidend sind, und schließlich das Recycling.
Die Kreislaufwirtschaftsstrategie soll laut der Bundesumweltministerin dazu beitragen, dass Abfall gar nicht erst entsteht und Rohstoffe soweit es geht im Kreislauf geführt werden. Dies gelte für Smartphones oder Textilien genauso wie für Baustoffe oder Industriemetalle.