Deutschland

Rheinland-Pfalz: Griese setzt sich für dezentrale Energiewende ein

Thomas Griese, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Umweltministerium, betont die Schubkraft der Kommunen für eine dezentrale Energiewende. Kommunale Unternehmen sollten verstärkt in das Stromnetzmanagement der Zukunft einsteigen, erklärte er bei der VKU-Landesgruppenversammlung.
13.04.2018

Ohne Kommunen keine erfolgreiche Energiewende: Zu diesem Schluss kommt Thomas Griese, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten in Rheinland-Pfalz. Trotz des Lobes für das Engangment von Kommunen und kommunalen Unternehmen gibt es aus Sicht des Grünen-Politikers noch viel zu tun: Wir müssen Emissionen einsparen durch den Weg aus der Kohlestromversorgung, noch mehr in energetische Gebäudesanierungen investieren, die Elektromobilität auf die Straße bringen und die Emissionen in der Industrie deutlich senken“, erklärte Griese bei der VKU-Landesgruppenversammlung in Rheinland-Pfalz.

Wie Deutschland seine selbstgesteckten Klimaziele bis 2030 und 2050 erreicht kann, ist für Griese eindeutig: Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse dezentral erfolgen. „Alle Regionen müssen die Chance haben, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten, das volle Potenzial aus Wind, Sonne und Biogas zu erschließen und an der Wertschöpfung teilzuhaben“, erklärte der Umweltstaatsekretär weiter. Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzte sich dementsprechend seit Jahren für eine Stärkung der Eigenstromversorgung ein. Abgaben und Umlagen sollten im Zuge der zahlreichen EEG-Novellierungen gesenkt werden.

Kommunalunternehmen schaffen als reginale Akteure Akzeptanz in der Bevölkerung

Griese definierte aber auch neue Aufgaben für kommunale Unternehmen - sie sollen verstärkt in das Stromnetzmanagement der Zukunft einsteigen. So müsste das Verhältnis von erzeugter und eingespeister Energie und Verbrauch bereits auf Verteilnetzebene und nicht erst auf Übertragungsnetzebene ausgeglichen werden. Dank Smart Metering sind Echtzeit-Daten über die Netzlast und die verfügbare Energie bald keine Zukunftsmusik mehr.

Neben technischem und fachlingem Know-how bestünde die Stärke von Kommunen und ihren Unternehmen in der Nähe zu den Bürgern. In der Praxis vor Ort könnten Chancen und Herausforderungen der dezentralen Energiewende besser beurteilt werden und die Beteiligung und Akzeptanz bei den Bürgern gesteigert werden. (ls)