Deutschland

Rheinland-Pfalz öffnet Grünland für Solar-Anlagen

Nach Bayern und Baden-Württemberg nutzt Rheinland-Pfalz landwirtschaftliche Nutzflächen für den Zubau von Photovoltaik-Anlagen. Nicht jeder findet diese Strategie gut.
20.11.2018

Enovos Deutschland hat mit Solar-Konzept einen mehrjährigen Liefervertrag für den Strom eines Solarparks in Bayern abgeschlossen.

Mit der Freigabe neuer Flächen für Photovoltaik-Anlagen will die Landesregierung die Stromerzeugung aus Sonnenenergie vorantreiben. Das Kabinett verabschiedete am Dienstag (20. November) eine Verordnung, mit der PV-Anlagen auch auf Grünland ermöglicht werden – dazu zählen etwa Wiesen, Weiden oder steinige Hänge. Die Genehmigung ist nur für artenarme Flächen geplant, im Umfang von jährlich maximal 100 Hektar.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach von einem «weiteren Baustein zur Erreichung unserer Klimaschutzziele in Rheinland-Pfalz». Gerade klimafreundliche Energie trage dazu bei, den Artenschutz zu erhalten. Energie- und Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) erklärte, dass die Freigabe Landwirten eine zusätzliche Einkommensquelle ermögliche.

Naturschützer kritisieren die Maßnahme

Naturschützer haben die Freigabe von Grünland für PV-Anlagen kritisiert. Die «Überbauung und damit Verschattung solcher naturschutzfachlich äußerst wertvoller Flächen» sei nicht hinnehmbar, solange es genügend andere geeignete Flächen gebe, erklärte die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR). Mit der Freigabe von Grünlandflächen für PV-Anlagen gingen Standorte verloren, «die unverzichtbare Grundlage der biologischen Vielfalt sind», kritisierte die Naturschutzinitiative.

Bislang trägt die Sonnenenergie mit 1,725 Mrd. kWh rund 19 Prozent zur regenerativen Stromerzeugung bei, ihr Anteil an der Gesamtstromerzeugung in Rheinland-Pfalz liegt bei 9 Prozent. Von 2010 bis 2016 hat sich die Solarstromerzeugung nahezu verdreifacht. Für das Jahr 2020 werden mindestens 2 Mrd. kWh, bis 2030 mindestens 5 Mrd. kWh angestrebt. (dpa/al)