Wärmewende kostet Schleswig-Holsteins Stadtwerke 6 Mrd. Euro

Die Investitionen in die Wärmewende können die schleswig-holsteinischen Stadtwerke nichts alleine stemmen, so der Appell.
Die klimapolitischen Ziele der Landesregierung sind durch einen massiven Ausbau der Fernwärmenetze und des Einsatzes Erneuerbarer Energien erreichbar. Sie werden die Stadtwerke Schleswig-Holsteins aber mindestens 6 Mrd Euro kosten. Das berichtet der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW). Zur Finanzierung dieser Wärmewende benötigen die schleswig-holsteinischen Stadtwerke jedoch Unterstützung der Landesregierung.
"Wir begrüßen die klimapolitischen Ziele der Landesregierung ausdrücklich und werden uns dieser Generationenaufgabe stellen. Um diese Aufgabe aber auch zu bewältigen, ohne die Versorgungssicherheit im Lande zu gefährden, brauchen wir Landesbürgschaften über rund zwei Milliarde Euro", lässt sich Andreas Wulff, Vorstandsvorsitzender des VSHEW und Geschäftsführer der Stadtwerke Brunsbüttel sowie der Stadtwerke Steinburg, in einer Mitteilung zitieren.
Woher die Kosten kommen
Die Bürgschaften seien zur Absicherung des Stadtwerke-Eigenkapitalanteils und der Finanzierung erforderlich. Aus Sicht der Landesregierung sei dieser Ansatz auch vorteilhafter als eine ansonsten notwendige Landesförderung, da Bürgschaften keine Liquidität aus den Haushaltskassen abziehen. "Die technischen Herausforderungen halten wir dagegen schon jetzt für lösbar", so Wulff.
Grundlage der aktuellen VSHEW-Kostenberechnung ist eine Studie der Berliner Unternehmensberatung BBH Consulting AG. Danach müssen die Stadt- und Gemeindewerke in Schleswig-Holstein allein für den Aufbau von Energieerzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien 3-4 Mrd. Euro aufbringen. Hinzu kommen weitere rund 3 Mrd. Euro für das Verlegen und Anschließen von etwa 10.000 Kilometern Fernwärmeleitungen bis zum Jahr 2040. (gun)