Deutschland

Wasserstoffderivate: Habeck startet erstes Vergabeverfahren für H2Global

900 Millionen Euro für die Beschaffung von grünen Wasserstoffderivaten stellt das Wirtschaftsministerium für die erste Ausschreibung bereit. Dabei soll es nicht bleiben.
08.12.2022

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verfolgt ambitionierte Ziele.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat den Vergabeprozesses für den Import von grünem Wasserstoff im Rahmen des Programms H2Global gestartet. Wie Minister Robert Habeck erläutert, kann das Instrument H2Global auch für die Marktentwicklung in Südafrika und Namibia eine wichtige Rolle spielen.

Das BMWK hatte im Dezember 2021 ein 900-Millionen-Euro-Förderinstrument „H2Global“ bewilligt. Die Idee des Projekts ist es, grüne Wasserstoff-Produkte günstig auf dem Weltmarkt einzukaufen und in der EU meistbietend zu verkaufen. Dadurch soll der globale Markthochlauf für grünen Wasserstoff unterstützt werden. Den Wasserstoffexporteuren soll durch langfristige Abnahmeverträge Sicherheit für ihre Investitionsentscheidungen und den Abnehmern der Zugang zu grünen Derivaten ermöglicht werden. Mit dem Startschuss für die erste Ausschreibung will Habeck „Deutschland und Europa zum Leitmarkt für grünen Wasserstoff machen“.

Ziel: Investitionen anreizen

Dazu werden über ein wettbewerbliches Verfahren von einem Intermediär, der HINTCO, Wasserstoffderivate zum geringstmöglichen Preis mit 10-Jahres-Verträgen eingekauft. Die großvolumigen Ankaufsverträge sollen die Investition in erneuerbare Energien und die Produktion von wasserstoffbasiertem Ammoniak, Methanol und Sustainable Aviation Fuels (e-SAF) anreizen. Die Produktion muss dabei außerhalb der EU und EFTA-Staaten stattfinden. Die Preise für die Importe werden im Rahmen eines transparenten, wettbewerbsbasierten internationalen Bieterverfahrens ermittelt.

Die ersten Lieferungen dieser nachhaltigen Wasserstoffderivate nach Deutschland und Europa sind für Ende 2024 geplant. Der H2Global Vergabeprozesses ist das erste globale Bieterverfahren zum Ankauf von Wasserstoff bzw. dessen Derivaten. Damit wird erstmals weltweit der Marktpreis für grünen Wasserstoff bzw. seiner handelbaren Derivate abgebildet.

Weitere Bieterrunden bis 2036

Im Rahmen des Bundeshaushalts 2023 plant die Bunderegierung weitere 3,5 Mrd. EUR für neue Bieterrunden mit Laufzeiten bis zum Jahr 2036 zur Verfügung zu stellen. Im Koalitionsvertrag und Klimaschutzsofortprogramm ist zudem das Ziel vereinbart worden, H2Global als europäisches Instrument zu etablieren. Gleichzeitig ist das Instrument schon jetzt für andere europäische Staaten geöffnet. (amo)