Deutschland

Windkraft: Neue Akzeptanzstudie zeigt „es gibt kein Allheilmittel“

Eine neue Studie der AEE zur Windkraft zeigt: Öffentlichkeitsbeteiligung ist keine akzeptanzfördernde „Einbahnstraße“. Es komme auf die Art und Weise der Beteiligung an.
21.04.2020

Die Bürgerbeteiligung ist bei Akzeptanzfragen entscheidend – doch gibt es nicht den einen Weg für alle Kommunen.

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat eine neue Akzeptanzstudie zur Windenergie an Land veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen: Die Zustimmung ist hoch. Doch es gibt auf kommunaler Ebene kein Allheilmittel, um die Unterstützung der Bürger für die Energiewende zu gewinnen – viel entscheidender sei, wie die Menschen beteiligt werden.

Die finanzielle Beteiligung von Bürgern habe nur unter bestimmten Bedingungen den gewünschten Effekt. „Es gibt kein Patentrezept für Akzeptanz und Beteiligung – und doch ist Partizipation auf kommunaler Ebene wichtig“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.

"Beteiligungsformate mit Bedacht einsetzen"

In der Praxis könnten Beteiligungsformate wie etwa Bürgerversammlungen dazu führen, dass ablehnende Positionen ausgesprochen und damit auch von Menschen in Betracht gezogen werden, die vorher neutral eingestellt waren. Es handele sich bei Öffentlichkeitsbeteiligungen also nicht per se um akzeptanzfördernde „Einbahnstraßen“. Die Formate seien entscheidend und sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Empirische Untersuchungen zeigten, dass Bürger*innen es ablehnen, wenn ihnen Geld angeboten wird, ohne an anderer Stelle (Mitsprache bei Standort, Anzahl der Anlagen, usw.) beteiligt zu werden. Ein simples Verständnis von Bürger-Beteiligung als reine „Akzeptanzbeschaffungsmaßnahme“ lässt sich empirisch also nicht belegen.

„Die Studie bekräftigt: Akzeptanz ist kein Produkt, das wir mithilfe eines einfachen Rezepts herstellen können“, sagt Yannick Schöpper, Autor der Studie. „Viel eher müssen die individuellen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt und jede Kommune unterstützt werden, passende Beteiligungsformate zu finden“. Dass vielen Kommunen genau das gelingt, verdeutlichten die zahlreichen kommunalen Praxisbeispiele. Vor allem Windenergie in Bürgerhand sei dabei ein Erfolgsmodell. (pm)