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Crowdfunding stärkt Region und Image der Kommunalunternehmen

Gemeinnützige Projekte unterstützen und selbst die öffentliche Wirkung verbessern – Crowdfunding Plattformen machen es möglich.
16.03.2018

„Tu Gutes und rede darüber“, so beschreibt Xenia Kehnen von den Stadtwerken Menden die Umstellung vom klassischen Sponsoring hin zur Crowdfunding-Alternative. Beim Crowd-Vernetzungstreffen des VKU in Berlin wird deutlich, dass sowohl Projektinitiatoren als auch Kommunalunternehmer und die Bürger von Crowdfunding-Plattformen profitieren.

92 000 Euro für 32 Projekte in ganz Deutschland

Seit dem Launch der ersten Plattformen im Mai 2017 konnten bereits 32 Projekte mit rund 92 000 Euro Spendengeldern realisiert werden. Mittlerweile fünf Stadtwerke (Menden, Bielefeld, Düren, Leipzig) sowie der Entsorger Berlin Recycling bieten sogenannte White-Label-Plattformen für die Finanzierung von gemeinnützigen Projekten an. Die mecklenburgische Wemag und die westfälische AVU starten in den kommenden Wochen ihre Plattformen. Beim Crowdfunding schreiben Projektstarter auf der Suche nach finanzieller Unterstützung ihr Projekt auf der von den kommunalen Unternehmen betriebenen Plattform aus. Nachdem Förderhöhe und die Spendenfrist festgelegt sind, müssen die Projektinitiatoren ihre Vorhaben bewerben und hoffen in der vorgegebenen Zeit die Gesamtsumme zu erzielen. Nur dann, wird das Projekt auch tatsächlich finanziert und realisiert.

Transparenz und Bürokratie für die Crowd

Durch die Frist und vorherige Festlegung der Förderhöhe wird sichergestellt, dass das Projekt nur finanziert wird, wenn auch genügend Menschen hinter dem Vorhaben stehen und das Geld wirklich nur für diesen Zweck verwendet wird. Das heißt Transparenz und Demokratie für die Spender und eine unbürokratische Finanzierung für Projektinitiatoren.

Energieversorger profitieren vom Betrieb einer Crowdfunding-Plattform, in dem sie durch die zusätzlichen Online-Spenden weitaus mehr Projekte aus ihrem Fördertopf bezuschussen können und die Reichweite der Projekte steigern. So ist das klassische Sponsoring von gemeinnützigen Projekten und Vereinen langfristig ein Auslaufmodell, meinten die Anwesenden des VKU-Vernetzungstreffens.

Emotionale, statt funktionale Kundenbindung

Darüber hinaus stärken die kommunalen Unternehmen ihr Image als Partner für die Region, statt nur als funktionaler Dienstleister wahrgenommen zu werden. Die Transparenz über den Einsatz von Fördergeldern schafft Vertrauen und Identifikationspotenzial für Kunden und ist damit auch ein wirksames Marketing-Instrument.

Bereits vergangenes Jahr hat der VKU mit den Stuttgarter Crowdfunding-Spezialisten von Fairplaid einen Rahmenvertrag für seine Mitgliedsunternehmen abgeschlossen. Die Zusammenarbeit von Fairplaid und den Verbundunternehmen ist darüber geregelt. Neben zahlreichen Versorgern hätten mittlerweile auch Städte und Kommunen Interesse am Crowdfunding, teilte Carsten Wagner, Geschäftsführer des VKU Verlags mit. (ls)