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Aufkauf Grüner Punkt: VKU befürchtet höhere Preise für Endverbraucher

Nachdem Remondis sehr konkret die Übernahme der Duales System Holding (DSD) plant, befürchtet die Branche das Aus für viele mittelständische Entsorgungsunternehmen und eine Preiserhöhung für Endverbraucher.
06.03.2018

Verpackungsabfall wird über den Gelben Sack entsorgt.

Remondis mit Sitz im westfälischen Lünen ist einer der größten Unternehmen der Entsorgungsbranche. Bereits seit Ende vergangenen Jahres verhandelt der Konzern mit der DSD, um deren Geschäfte zu übernehmen. Der VKU befürchtet durch die Monopolisierung höhere Preise für die Verpackungsentsorgung auf Seiten des Endverbrauchers.

Die DSD ist Marktführer bei der Entsorgung von Verpackungsmüll in Deutschland. Das Unternehmen sammelt Verkaufsverpackungen und verwertet sie gemäß der Verpackungsverordnung von 1991. So sind Handel und Unternehmen verpflichtet, Verpackungsmüll zurückzunehmen. Das erledigt die DSD für sie und erhält dafür Lizenzgebühren zur Nutzung des Grünen Punktes. Wenn der deutsche Marktführer Remondis DSD übernehmen sollte, "dann schrillen bei uns alle Alarmglocken", sagte VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp der Nachrichtenagentur AFP.

Aufkauf bringt Remondis zusätzliche Informationen über Mitbewerber

Derzeit zahlen Verbraucher durchschnittlich 13 Euro an der Ladenkasse für die Verpackungsentsorgung. Diese Summe könnte sich nach einer Übernahme durch Remondis "deutlich erhöhen", fürchtet Hasenkamp. So sei die DSD "eine Art Scharnier zwischen Entsorgern und Inverkehrbringern von Verpackungen", erklärte der VKU-Vizepräsident. Durch diese Mittlerfunktion würde Remondis Informationen über die Angebote von Mitbewerbern im Bereich der Abfallsammlung zugewinnen und könnte seine eigene Kostenkalkulation anpassen. Das würde viele private Müllsammelunternehmen den Ruin bedeuten und Remondis Vormachtstellung auf dem Markt ausbauen. (ls)