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AVG warnt vor vermeintlichen "Energieschnäppchen"

Durch die Insolvenz der Innowatio GmbH ist der Aschaffenburger Versorgungs-GmbH (AVG) als Stromnetzbetreiber ein Schaden in Höhe von circa 12 000 Euro entstanden. Laut AVG sollten sich Kunden zuverlässige und wirtschaftlich solide Stromlieferanten suchen.
14.02.2018

Die Aschaffenburger Versorgungs-GmbH rät ihren Kunden in einer Pressemitteilung, künftig besser auf die Bonität der Stromlieferanten zu achten. Er jüngst habe der Leipziger Energiedienstleister Innowatio/Clean Energy Sourcing Insolvenz anmelden müssen. Durch diese Insolvenz sei der AVG als Stromnetzbetreiber ein Schaden von circa 12 000 Euro entstanden; schließlich habe das Unternehmen die Entgelte für die Nutzung des Stromverteilnetzes der AVG teilweise nicht beglichen. Zudem sei im Rahmen des Insolvenzverfahrens auch nicht mit einem Ausgleich der Forderungen zu rechnen ist. "Diese Kosten fallen letztendlich zu Lasten aller Kunden im Stromversorgungsnetz der AVG", erklärte der Versorger.

Die AVG betonte in der Pressemitteilung, dass sie gesetzlich verpflichtet sei, jedem Netznutzer zu gleichen Konditionen Zugang zu ihren Netzen zu gewähren, "auch wenn Zweifel an der Seriosität oder wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit dieser Unternehmen bestehen". Die Häufung von Stromhändler-Insolvenzen (unter anderem Flexstrom, Teldafax, Care Energy, Energen Süd)  und nunmehr der Innowatio GmbH mache deutlich, "dass einzelne Wettbewerber mit nicht nachhaltigen Geschäftsmodellen auf Kundenfang gehen und dabei primär den kurzfristigen Erfolg im Fokus haben".

Günstige Tarife sollten hinterfragt werden

Die AVG rät: "Generell gilt, dass sich Stromkunden durch die Wahl eines zuverlässigen und wirtschaftlich soliden Stromlieferanten bestmöglich vor den Risiken einer Insolvenz ihres Energielieferanten schützen können. Dabei sollten insbesondere auffällig günstige Tarife, hohe Wechselprämien oder Boni kritisch hinterfragt werden, damit ein vermeintliches ´Energieschnäppchen´ im Falle einer Insolvenz nicht teuer zu stehen kommt."

Daniel Hölder, Geschäftsführer der BayWa r.e. Clean Energy Sourcing erklärte, dass die Gründe für die Insolvenz der Innowatio GmbH außerhalb des deutschen Geschäftsbetriebs lagen und auf finanzielle Schwierigkeiten des italienischen Mutterkonzerns zurückzuführen waren. Unseriöse Geschäftsmodelle lagen bei der Innowatio GmbH zu keinem Zeitpunkt vor. Ferner sei das Insolvenzverfahren noch im Gange. Zum Abschluss des Verfahrens werde der Insolvenzverwalter eine Quote auszahlen, zu der alle Gläubiger gleichmäßig bedient würden. Wie hoch diese sein werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar. (al)