Der Spatenstich im Beisein der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer war der offizielle Startschuss für den Bau einer neuen Therme in Bad Dürkheim. Vorausgegangen war eine mehr als fünfzehn Jahre lange Diskussion über den Bau sowie ein Bürgerbeteiligungsverfahren mit zahlreichen Workshops und Fachforen im Jahr 2016.

Gestemmt werden soll das Projekt gemeinsam mit den Stadtwerken, die bereits das Salinarium der Kurstadt betreiben und auch die Trägerschaft für die neue Therme übernehmen. „Es ist eine Riesenchance für das Salinarium, dass wir diese Therme gemeinsam realisieren können“, zeigte sich Peter Kistenmacher, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Dürkheim, erfreut. Für die neue Gesundheitseinrichtung hat die Stadt einen Landeszuschuss in Höhe von 11,08 Mio. Euro erhalten. Das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich auf 35 Mio. Euro.

Fokus auf der Energiebilanz

Die Konzeption der neuen Therme stützt sich laut Aussagen der Stadt auf mehrere Alleinstellungsmerkmale, die im Zuge der Bürgerbeteiligung 2016 entwickelt worden waren. So werden ein Sole-Schwebebecken sowie ein Sole-Inhalationsraum mit einer Mini-Saline und Blick auf das Gradierwerk die Tradition des Solebades aufgreifen. Der Sauna- und der Thermalgarten setzen auf die einmalige Lage mitten im historischen Kurpark an der renaturierten Isenach. Teil des Konzepts ist auch eine Dach-Panoramasauna.

Energetisch wird die neue Anlage auf neustem Stand errichtet und in der Energiebilanz die Vorgaben aus KfW55 übertreffen. Erreicht wird dies durch eine besondere Dämmung der Außenwände und Glasfassaden. Hinzu kommt der Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke, dessen Wärme hauptsächlich im Holzhackschnitzel-Kraftwerk und im mit Biomethan betriebenen Blockheizkraftwerk erzeugt wird. In der Therme selbst wird zusätzlich ein neues Blockheizkraftwerk installiert, mit dessen Abwärme das Bad geheizt wird.

„Bedeutendes Infrastrukturprojekt“

Ein Grund für die lange Dauer der Vorbereitungen war auch, dass im Frühjahr 2020 eine Ausschreibung nach überhöhten Ergebnissen aufgehoben werden musste. Nach einer Umplanung führte der zweite Anlauf mit über 70 Prozent der Baukosten zum Erfolg. „Wir liegen nun unter Berücksichtigung aller Gewerke und Nebenkosten bei einer Gesamtsumme von 33,9 Mio. Euro und haben damit noch einen kleinen Puffer zu unserem finanziellen Rahmen, den wir uns mit 35 Mio. Euro gesteckt haben“, erläutert Christoph Glogger, Bürgermeister von Bad Dürkheim.

„Der Bau der neuen Therme ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, von dem Bad Dürkheim und die gesamte Region profitieren werden. Damit investiert die Stadt mit Hilfe des Landes nicht nur in den Gesundheitsstandort, sondern stärkt langfristig den lokalen und regionalen Tourismus", so Ministerpräsidentin Dreyer. Ende 2023 soll die neue Therme dann ihre Pforten für Besucher öffnen. (hp)