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Badenova: Rund 60 Unternehmen wären von Gas-Reduzierung betroffen

Der Freiburger Energiedienstleister und seine größeren Geschäftskunden bereiten sich seit Wochen auf eine mögliche Gasmangellage vor. So könnte das Prozedere im Ernstfall aussehen:
08.07.2022

Bei einer Gasmangellage könnten im Netzgebiet der Badenova bei mehreren Dutzend größeren Geschäftskunden mit je 10 MW Leistungsbezug die Gaslieferungen gekürzt werden.

Sollte sich die Gasknappheit weiter zuspitzen, wären im Netzgebiet des Energiedienstleisters Badenova etwa 60 Unternehmen betroffen, denen Gas abgedreht werden könnte. Das sagte Badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher der «Badischen Zeitung» (Freitag).

«In unserem Netzgebiet, das von Sinzheim bis Lörrach und von Breisach bis Waldshut-Tiengen reicht, würde es ungefähr 60 Unternehmen treffen, die jeweils mehr als 10 Megawatt Leistung beziehen. Die Steuerung der Abschaltung bestimmt die Bundesnetzagentur. Die Firmennamen können wir nicht nennen», sagte Hölscher der Blatt.
 

Mit den Firmen bereite man sich gründlich auf den Fall vor. Es liefen schon viele Gespräche. «Im Ernstfall müssten wir als Netzbetreiber den Kunden mitteilen, wie stark sie ihre Leistung reduzieren müssen. Wir sind aber nur ausführendes Organ», sagte Hölscher. Das Vorgehen müsse bundes-, sogar europaweit abgestimmt sein, weil das Leitungsnetz über nationale Grenzen hinausreiche.

"Sehen sekundenscharf, was dieser Kunde gerade verbraucht"

Bei diesen Kunden sehe Badenova die Messwerte in Echtzeit. «Wir sehen also sekundenscharf, wie viel dieser Kunde gerade verbraucht. Wenn er seine Leistung um x Prozent reduzieren muss, wird er in der Regel seine Produktionsprozesse herunterfahren und mit uns die Menge so austarieren, dass der vorgegebene Zielwert erreicht wird. Nur in Ausnahmefällen werden wir vor Ort einen Schieber zudrehen müssen.» (dpa/hoe)