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Batteriehersteller Akasol bezieht neue Zentrale in Darmstadt

Der Batteriehersteller hat seine "Gigafactory" bezogen, künftig könnten dort über 2 GWh an Batteriespeicher-Kapazität vom Band laufen – bei Bedarf sogar mehr.
07.10.2020

Eine Animation der Gigafactory in Darmstadt

Der börsennotierte Batteriehersteller Akasol hat seine neue Zentrale mit 300 Arbeitsplätzen in Darmstadt bezogen. Zeitgleich sei die Serienproduktion in der ebenfalls neu errichteten «Gigafactory 1» angelaufen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Ab Mitte kommenden Jahres können in der hochautomatisierten Fabrik Batteriesysteme mit einer Kapazität von 2,5 GWh gebaut werden. Bei entsprechender Nachfrage könne man die Produktion noch verdoppeln.

Es werde die mit Abstand größte Serienproduktionsstätte für Nutzfahrzeugbatterien in Europa entstehen, erklärte Alkasol-Vorstandschef Sven Schulz laut einer Mitteilung. In Anspielung auf die Tesla-Fabrik bei Berlin sagte er: «Was wir aus Brandenburg fast jeden Tag hören, ist uns hier in Hessen nun also bereits gelungen. Vielleicht eine Nummer kleiner, aber trotzdem ist es eine beeindruckende Leistung.»

Gigafactory in den USA geplant

Auch die bisherige Fertigung im nahen Langen soll auf bis zu 0,8 GWh ausgebaut werden. Zudem will Akasol eine zu Darmstadt baugleiche «Gigafactory 2» in der Nähe der US-Stadt Detroit aufbauen und hat dazu bereits millionenschwere Aufträge an den Maschinenbauer Manz gegeben.

Die im Frankfurter Prime-Standard notierte Akasol AG stellt Batteriesysteme für Busse, Bahnen, Lkw, Industriefahrzeuge sowie Schiffe her und will von der zunehmenden Elektrisierung schwerer Fahrzeuge profitieren. Ihre Lithium-Ionen-Batteriesysteme versorgen aktuell bereits E-Busse in Braunschweig, Berlin, Mannheim, Köln sowie London, Stockholm und in den Niederlanden. Zu den Kunden gehören Konzerne wie Daimler, Alstom und Volvo.

Verlust trotz Umsatzsteigerung

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 60 und 70 Mio. Euro nach 47,6 Mio. Euro im vergangenen Jahr. Wegen der hohen Investitionen fiel unter dem Strich ein Verlust von 6,4 Mio. Euro an. (dpa/lm)