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Enercity emittiert grünen Schuldschein

Investoren können bei Enercity nun einen grünen und digitale Schuldschein erwerben. Mt einem Volumen von 100 Mio. Euro will das Unternehmen so den Erwerb von Windparks refinazieren. Das Besondere: Investor und Kreditnehmer kommunizieren über eine digitale Plattform.
20.11.2018

Überschüssiger Windstrom sollte sinnvoll zur Sektorenkopplung genutzt werden können.

Mit dem sogenannten „grünen Enercity-Schuldschein“ können Investoren ihr Geld nachhaltig anlegen. Die Schuldscheine können für Projekte der Tochtergesellschaft Enercity Erneuerbare erworben werden. Das Geld soll Projekte im Bereich erneuerbare Energien refinanzieren. Der erste grüne Schuldschein im Enercity-Konzern umfasst 100 Mio. Euro, die in den Erwerb von Windparks investiert werden sollen.

Um die Kommunikation zu vereinfachen, können Investoren und Kreditnehmer  über eine digitale Finanzierungsplattform direkt miteinander kommunizieren – auch ohne arrangierende Finanzinstitute. Das soll Zeit und Kosten sparen. Alle Verhandlungen zwischen Investor und Kreditnehmer, die Platzierung von Orders bis hin zum Allokationsprozess werden digital abgebildet. „Das ist vergleichbar mit einem Buchungsprozess bei booking.com“, sagt Marc Hansmann, Vorstandsmitglied der Enercity. Die digitale Schuldscheinplattform "finpair" wird von einem Fintech-Unternehmen der NordLB-Gruppe gestellt.

Erfolgreicher Start

„Das Projekt ist sehr erfolgreich angelaufen“, berichtet Hansmann weiter. ,,Bereits innerhalb kurzer Zeit haben wir Interessenbekundungen für einen dreistelligen Millionenbetrag erhalten.“ Vor allem Banken und Pensionsfonds sollen diese sogenannten Softorders getätigt haben.

Die Kapitalgeber können Schuldscheine mit den Laufzeiten fünf, sieben oder zehn Jahren bis zum 11. Dezember erwerben. Für das Unternehmen ist der digitale „grüne Schuldschein“ die logische Fortsetzung der Umwelt- und Digitalisierungsstrategie. Bis 2035 will der Konzern den Anteil des erneuerbaren Stroms auf 50 Prozent erhöhen. Bis 2030 soll die jährliche Windproduktion auf 1750 Mio. kWh steigen.

Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit

Eine unabhängige Prüfung der Imug-Beratungsgesellschaft hat ergeben, dass das Projekt einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit leisten kann. ,,Die Projekte tragen zur Abschwächung des Klimawandels bei, indem Treibhausgas-Emissionen messbar reduziert werden“, heißt es in dem Bericht. Nicht nur im Bereich Umwelt, sondern auch hinsichtlich des sozialen Engagements und des Unternehmensmanagements zeige Enercity eine gute Leistung. (hol)