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Entega baut Solaranlagen in Darmstädter Fußballstadion

Für die PV-Anlage ist auch eine Bürgerbeteiligung geplant. Aufgrund der langen Genehmigungsverfahren für Windanlagen hält der Darmstädter Versorger derzeit neue Solaranlagen für entscheidend.
14.03.2023

"Angesichts der langen Genehmigungszeiten für den Bau von Windrädern muss künftig auch ein klarer Schwerpunkt bei der Photovoltaik gelegt werden", sagt Marie-Luise Wolff, Vorsitzende des Vorstandes von Entega.

 

Das Merck-Stadion am Böllenfalltor in Darmstadt setzt auf eine nachhaltige Energieversorgung. Der Energie- und Telekommunikationsdienstleister Entega hat auf den Stadiondächern von SV Darmstadt 98 nun eine Photovoltaikanlage errichtet. Die Anlage hat fast die Größe eines Fußballrasens, wie der kommunale Versorger mitteilt.

"Wir nehmen die Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft ernst und setzen mit der Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage ein klares Zeichen für bewusstes Handeln", sagte Michael Weilguny, Geschäftsführer beim SV 98. "Zudem ist es in Zeiten mit extrem dynamischen Energiepreisen auch ökonomisch für den SV 98 sinnvoll, dass wir einen Teil des benötigten Stroms selber produzieren können."

Rund 2900 Module

Auf den Dächern der Haupttribüne und der Gegengerade werden auf einer Fläche von insgesamt 5678 Quadratmetern rund 2900 PV-Module installiert. Die Anlage hat eine Leistung von ca. 1,2 MWp und soll noch in diesem Sommer in Betrieb gehen.

"Der Ausbau von Erzeugungsanlagen für Erneuerbare muss mit Wucht vorangetrieben werden", sagt Marie-Luise Wolff, Vorsitzende des Vorstandes von Entega. "Angesichts der langen Genehmigungszeiten für den Bau von Windrädern muss künftig auch ein klarer Schwerpunkt bei der Photovoltaik gelegt werden."

Knapp 50 Prozent bleiben im Stadion

Die Anlage wird von der Entega-Tochter NATURpur AG errichtet und an die SV Darmstadt 98 GmbH verpachtet. Die Entega-Tochter übernimmt auch die Betriebsführung und kümmert sich unter anderem um Wartung und Instandhaltung.

Den Ökostrom, den die Anlage produziert, kann der SVD direkt im Stadion nutzen. Nach Berechnungen von Entega können rund 46 Prozent des mit der Photovoltaik-Anlage produzierten Stroms direkt im Stadion verwendet werden.

Zweckgebundene Beteiligung

Der weitere Strom könne für das benachbarte Funktionsgebäude verwendet werden. Nicht vom Fußballverein genutzten Strom will der Versorger als Öko-Strom in das Verteilnetz der e-netz Südhessen einspeisen.

Für die PV-Anlage im Stadion plant Entega zudem eine Bürgerbeteiligung, bei der Bürgerinnen und Bürger Geld zweckgebunden anlegen können. Die Bürger-Beteiligung soll im vierten Quartal 2023 starten. (jk)