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Erneuerbare Energien in Brandenburg: Über 65.000 neue Jobs bis 2040 möglich

Eine IKEM-Studie zeigt das Potenzial für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze durch die Wind- und Solarbranche.
01.09.2024

Für die Solarbranche geht die Studie von bis zu 41.000 potenzialen Jobs aus. (Symbolbild)

Neben der Windbranche, der Solarenergie und der Bioenergie werde künftig auch die Wasserstoff-Branche ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in Brandenburg sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) im Auftrag des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE) Berlin Brandenburg durchgeführt hat.

Brandenburg gehört laut den Studienautoren zu den Vorreitern beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und profitiert davon auch wirtschaftlich. „Die Erzeugung, der Verkauf und die Nutzung Erneuerbarer Energien haben weitreichende wirtschaftliche, ökologische und soziale Auswirkungen. Lokale Bevölkerung und Kommunen profitieren nicht nur direkt, etwa durch neue Arbeitsplätze oder höhere Steuereinnahmen, sondern auch indirekt, durch ein besseres Wirtschaftsklima“, erklärt Dámir Belltheus Avdic, Bereichsleiter Klima und Innovation beim IKEM.

So profitieren örtliche Dienstleister wie Wegebauer, Elektrotechniker und Landschaftsgärtner. Auch beim Bau und Betrieb der Anlagen entstehen nachhaltige Arbeitsplätze. Dabei werde die Wertschöpfung der Erneuerbaren Energien in Brandenburg in den kommenden Jahren noch deutlich steigen.

2019 bezifferte sich die direkte, regionale Wertschöpfung durch Wind- und Solarenergie jährlich auf etwa 530 Millionen Euro. Bis 2040 könnte dieser Wert laut Studienautoren auf 1,6 Milliarden Euro ansteigen. Die aufstrebende Wasserstoffindustrie könnte bis 2050 in Brandenburg jährlich einen wirtschaftlichen Mehrwert von nahezu 500 Millionen Euro schaffen, und auch der groß angelegte Ausbau der Stromnetze könnte bis 2045 hunderte Millionen Euro zur Wertschöpfung beitragen.

Auch eine Zukunft für Bioenergie

Die Bioenergie, die historisch in Brandenburg besonders stark ist, werde weiterhin eine wichtige Rolle spielen, in Zukunft aber im Vergleich zu anderen Energiesparten einen geringeren Zubau aufweisen. "Wir haben in unserer Studie den Nettozuwachs untersucht, also das Einkommen der Beschäftigten, den Gewinn der Unternehmen, die Einnahmen der Kommunen sowie die Steuern, die an die Kommunen fließen. Die indirekten Effekte, zum Beispiel durch Aufträge an Dienstleister, gestiegene Kaufkraft in der Bevölkerung oder durch den Ausbau der Infrastruktur sind noch einmal deutlich höher", so Belltheus Avdic.

 "Schon heute sind die Unternehmen der Erneuerbaren Energien wichtige Arbeitgeber in Brandenburg", erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des LEE BB. "Die Studie zeigt, dass der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften – und damit das Angebot attraktiver Jobs bei den Erneuerbaren – noch einmal deutlich zunehmen wird!"

2022 generierte Brandenburgs Windbranche einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro, bei der Solarbranche waren es 2 Milliarden im Jahr 2023. Zusammengenommen könnten beide Branchen laut Studie bis 2040 auf einen Umsatz von über 13 Milliarden Euro kommen.

Die Wind- und Solarbranche, die derzeit zusammen etwa 20.000 Menschen in Brandenburg beschäftigen, könnten bis 2040 Arbeitsplätze für rund 65.000 Menschen bieten, 41.000 in der Solarbranche und 24.000 in der Windenergie. (pfa)