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«Es ist ein Traum»: Erstes Schwimmbad in NRW öffnet nach langer Pause

Im Rahmen eines Modellprojekts folgen weitere Bäder – mit besonderen Auflagen. Manche Besucher nehmen lange Anfahrten auf sich.
09.05.2021

Saisonstart im Freibad in Billerbeck am Samstag – Aufnahme mit einer Drohne.

«Ich komme heute Abend noch mal.» Jürgen Vos ist ganz begeistert. Der 71-Jährige aus Stadtlohn ist im Freibad Billerbeck gerade 1000 Meter geschwommen – eigentlich nichts Besonderes. Doch ist das Bad am Samstag die erste öffentliche Badeanstalt in ganz Nordrhein-Westfalen, die nach einem halben Jahr Corona-Zwangspause ihre Tore wieder für das breite Publikum geöffnet hat.

Billerbeck liegt im Kreis Coesfeld im Münsterland. Seit Jahresende 2020 gab es kreisweit keinen Tag mit einer Wocheninzidenz über 100 – ideale Voraussetzungen für die Teilnahme an einem NRW-Modellprojekt für die Öffnung bestimmter Bereiche, etwa von Freibädern. Über ein Dutzend Kommunen sind landesweit dabei, sobald die Inzidenz unter 100 liegt. Coesfeld war die erste.

Sehnsüchtig erwarteter Start

Den Anfang machte am vergangenen Montag ein Fitness- und Rehastudio in Havixbeck. Ein weiteres Schwimmbad, das Klutensee-Bad in Lüdinghausen, startet am Montag mit Kursen und am Dienstag mit dem Publikumsverkehr.

Die Öffnung des ersten Bades nach über sechs Monaten hat sich NRW-weit herumgesprochen. Viele Schwimm-Enthusiasten haben am Samstag eine längere Anfahrt auf sich genommen. «Es ist ein Traum, nach vielen Monaten endlich wieder schwimmen zu können», sagt etwa Sascha Wilsing aus dem eine Autostunde entfernten Bielefeld. Auch Birgit Markmann aus Holzwickede bei Dortmund hatte eine längere Anfahrt.

Niedrige Temperaturen schrecken nicht ab

Riesenandrang gab es am Samstagvormittag in Billerbeck nicht – verständlich bei anfangs 13 Grad Lufttemperatur. Beim Start um 10 Uhr standen rund 40 Gäste vor dem Eingang. Zwei Stunden nach Öffnung zogen gerade einmal zehn Schwimmer ihre Bahnen – das Hygienekonzept erlaubt 155 Schwimmer gleichzeitig.

Am Sonntag kamen bei sommerlichen Temperaturen dann schon mehr Besucher in das Bad. Gut 4500 Gäste seien da, berichtete Jürgen Maas von der Stadt Billerbeck am Mittag. Insgesamt sind bis auf Weiteres in dem Freibad Billerbeck maximal 500 Besucher zugelassen. Alle müssen einen negativen Corona-Test vorzeigen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Dem gleichgestellt sind vollständig Geimpfte oder Genesene. Auf dem Gelände herrscht Maskenpflicht. Lediglich auf dem Weg zum Wasser und im Wasser darf der Mund-Nasenschutz abgelegt werden. (dpa/hp)