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Gelsenkirchen: Steag baut Wasserversorgung für BP-Raffinerie

Die Verträge für den zweiten Teil des Energiekonzepts der Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven sind unterzeichnet. Für die kommenden zehn Jahre ist ein großangelegtes Modernisierungsprogramm geplant.
21.12.2020

Stefanie Rehpöhler, Leiterin Erzeugung bei Steag, und BP-Projektleiter Robert Houston bei der Vertragsunterzeichnung.

Der Essener Energiekonzern Steag ist von der BP-Tochtergesellschaft Ruhr Oel – BP Gelsenkirchen beauftragt worden, die Planung und den Bau einer Wasseraufbereitungsanlage für die Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven zu übernehmen. Neben Planung und Bau der auf insgesamt drei Baufelder verteilten Wasseraufbereitungsanlage wird Steag sich zunächst für fünf Jahre auch um die Instandhaltung der Anlagen kümmern. Die geplante Wasseraufbereitung ergänzt die bereits von Steag konzipierte und derzeit im Bau befindliche Dampfversorgungsanlage im Werk Scholven.

Wasser wird zur Dampfproduktion aufbereitet

Als Brennstoff für die Dampferzeugung soll vor allem das am Standort anfallende Raffineriegas genutzt werden. So könne unter anderem die sicherheitsnotwendige Verbrennung von Prozessgasen beim An- und Abfahren von Anlagen über Raffineriefackeln verringert werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der in den neuen Dampfkesseln erzeugte Prozessdampf werde anschließend bei der Raffinierung eingesetzt. Dabei kommt der neu zu errichtenden Wasseraufbereitung die Aufgabe zu, sowohl qualitativ wie quantitativ hinreichend Wasser für die Dampfproduktion zur Verfügung zu stellen. Eine erfolgreiche Dampfproduktion braucht vollentsalztes Wasser.

Zwei Milliarden für Modernisierung

Die Dampfproduktion arbeite mit einem geschlossenen Wasserdampfkreislauf, heißt es weiterhin. Rücklaufende Kondensate würden gesammelt, neu aufbereitet und wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. Lediglich geringe prozessuale Verluste müssten jeweils mit Frischwasser ausgeglichen werden.

Das Projekt sei Teil eines rund zwei Mrd. Euro umfassenden Modernisierungsprogramms für die Raffinerie in den kommenden zehn Jahren. Das Auftragsvolumen der zwischen BP und Steag geschlossenen Verträge liegt laut Unternehmensangaben im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Der Bau der Wasseraufbereitungsanlage soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. (jk)