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Görlitz startet "Stadt der Zukunft auf Probe"

Ab Herbst 2021 können Interessierte in der sächsischen Stadt zur Probe leben. Drei Monate lang sollen die Teilnehmer Görlitz mit ihren Ideen und ihrer Expertise auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen.
05.05.2021

Görlitz möchte herausfinden, welche Anforderungen es erfüllen müsste, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen.

Bis zum Jahr 2030 möchte die Stadt Görlitz klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie unter anderem das Projekt "Stadt der Zukunft auf Probe – Ein Wohn- und Arbeitsexperiment für ein klimaneutrales Görlitz" ins Leben gerufen. Es ermöglicht Interessierten ab Herbst 2021 bis März 2023 einen jeweils dreimonatigen Aufenthalt in Görlitz, wie das Interdisziplinäre Zentrum für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau (IZS) aus Görlitz mitteilt.

Für das Projekt stehen demnach kostenfrei Wohnungen zur Verfügung und Unternehmen und Forschungseinrichtungen fungieren als Gastgebende für einen vorübergehenden Arbeitsaufenthalt. Außerdem stellen verschiedene lokale Initiativen Räumlichkeiten bereit, etwa für künstlerisch-kreative Aufenthalte.

Verschiedene Arbeitsmodelle

Die Teilnehmenden können und sollen ihren Aufenthalt in Görlitz nutzen, um sich im Rahmen ihrer Erwerbstätigkeit mit den Themen Klimaneutralität sowie nachhaltige Stadtentwicklung auseinanderzusetzen und ihr Wissen in die Stadt zu tragen, heißt es. Dazu sind verschiedene Arbeitsmodelle angedacht: Praktika in Unternehmen, wissenschaftliche Gastaufenthalte, Start-up-Aktivitäten bis hin zu Aufenthalten freischaffender Künstler.

"Das Projekt richtet sich an Personen, die sich beruflich bereits mit diesen Themen beschäftigen. Etwa, zu Klimaneutralität forschen, in Unternehmen an innovativen technischen Lösungen arbeiten, ein Start-up gegründet haben bzw. dies planen oder Aspekte nachhaltigen Lebens in ihrer kulturellen oder künstlerischen Arbeit aufgreifen", erläutert Robert Knippschild vom Interdisziplinären Zentrum für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau (IZS) in Görlitz, der das Projekt leitet.

Qualifizierte Arbeitskräfte

Das Projekt soll Aufmerksamkeit auf den Wohn- und Arbeitsstandort Görlitz lenken und zugleich untersuchen, wie es um die Chancen steht, qualifizierte Arbeitskräfte anzulocken. Der Probeaufenthalt der potenziellen Zuzügler wird durch das IZS wissenschaftlich begleitet. Ziel der Begleitforschung ist es zu ermitteln, welche Anforderungen Städte wie Görlitz erfüllen müssen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen.

Was veranlasst sie, sich an bestimmten Orten und konkret in Görlitz niederzulassen? Was hindert sie möglicherweise daran, den Schritt nach Görlitz oder in eine andere Klein- oder Mittelstadt zu wagen? Und welche Rolle spielt dabei der Wandel zu nachhaltigeren Lebens- und Arbeitsweisen in diesen Städten? (jk)