Industriestrom-Preise sinken erstmals seit 2016

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland soll laut Experten im Jahr 2023 schrumpfen.
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Trotz gestiegener Netzentgelte und Umlagen ist der durchschnittliche Preis für Industriestrom im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent gesunken, es handelt sich um den ersten Rückgang seit 2016. Das zeigt der halbjährlich publizierte Preisvergleich des Bundesverbands der Energieabnehmer (VEA). Grund sind die deutlich zurückgegangenen Großhandelspreise in Folge der Corona-Pandemie.
Preisunterschiede zwischen Ost und West nehmen ab
In den alten Bundesländern zahlen laut der Auswertung Stromkunden nun durchschnittlich 15,76 Ct/kWh, in den neuen Bundesländern liegt der Preis im Mittel bei 16,09 Ct/kWh und somit um 2,1 Prozent bzw. 0,33 Ct/kWh höher. "Die Preisunterschiede für Strom zwischen Ost und West haben im Verlauf der letzten Jahre abgenommen, sind aber nach wie vor vorhanden", erklärte Volker Stuke, Hauptgeschäftsführer des VEA.
Große Preisunterschiede
Die Differenz zwischen dem teuersten und dem günstigsten Netzanbieter soll laut aktuellem Preisvergleich über 26 Prozent bzw. 3,77 Ct/kWh betragen. Teuerster Anbieter ist gemäß der Auswertung Schleswig-Holstein Netz mit 17,94 Ct/kWh, den günstigsten Strom erhalten Kunden der Stadtwerke Kiel Netz mit 14,17 Ct/kW. Auch der größte Preisnachlass um 8,7 Prozent sei bei den Stadtwerken Kiel Netz feststellbar – gleichauf mit den Stadtwerken Rostock, heißt es weiter.
Vergleich deckt Großteil des Stromnetzes ab
Die geringsten Preissenkungen seien bei der energis Netzgesellschaft aus Saarbrücken um lediglich 1,9 Prozent und bei der Enervie Vernetzt mit Sitz in Hagen um 2,9 Prozent erfolgt. Der halbjährlich erscheinende VEA-Preisvergleich deckt einen erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes ab. Der VEA ist nach eigenen Angaben mit 4.500 Mitgliedsunternehmen der bedeutendste Energiedienstleister für die energieintensive, mittelständische Wirtschaft. (hoe)